365 Mal gemeinsam „DOLOMITEN UNESCO“

Jeden Tag eine Veranstaltung, eine neue Initiative, ein gelungenes Projekt. Jeden Tag neue Ideen, neue Einfälle. 365 Tage lang ein neuer Bewusstseinssprung. 365 Tage mit dem Dolomiten Welterbe vor Augen, 365 Tage mit dem felsenfesten Willen, das Dolomiten Welterbe immer mehr in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit zu rücken. Gemeinsam, da das Wort „gemeinsam“ ausschlaggebend für die Aufnahme der Dolomiten in die Liste des Welterbes war, und weil dieses Wort auch 2017 Tag für Tag das Motto der zahlreichen Initiativen der Stiftung Dolomiten UNESCO war.

2017: WER SÄT, DER ERNET: BEWUSSTSEINSENTWICKLUNG FÜR DAS WELTERBE

2017 wurden nicht nur wichtige Initiativen zur Erhaltung und Aufwertung des Gutes weitergeführt, sondern auch wichtige Ergebnisse erzielt. Erfahren Sie mehr darüber!

So setzt die Gesamtführungsstrategie, das wahrscheinlich wichtigste Ergebnis des 2015 vorangebrachten partizipativen Mitwirkungsprozesses #DOLOMITEN2040 nun schon internationale Maßstäbe. Wie es dazu kam, wurde im Verlauf des Jahres bei verschiedenen Gelegenheiten, so in Modena, aber auch in Lübeck und in der Schweiz, erklärt..

Die wahre Herausforderung kommt aber jetzt auf die Akteure der Dolomitenregion zu. Die Gesamtführungsstrategie ist das Ergebnis zahlreicher Meinungen, Ideen und Beiträge und wurde von mehreren Händen geschrieben; nun ist es jedoch an der Zeit, dass sich jeder der Beteiligten darüber Gedanken macht, wie man die Chancen nutzt, die sich durch die UNESCO-Anerkennung ergeben, und zwar nicht mit Hilfe der Stiftung, sondern auch als Einzelperson mit ihrem ganz persönlichen Einsatz.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die immer stärkere Sensibilisierung der einheimischen Bevölkerung für das Welterbe; in diesem Bezug möchten wir unter anderem die Teilnahme an der ersten Ausgabe des Projekts #dolomitesvives erwähnen, die von den Provinzen Trient und Alto Adige-Südtirol ins Leben gerufen wurde: als das Sellajoch jeden Mittwoch im Juli und August 2017 von 9 bis 16 Uhr ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad, den lokalen öffentlichen Verkehrsmitteln und den Aufstiegsanlagen erreichbar war, organisierte die Stiftung Dolomiten UNESCO zusammen mit einigen Experten Geotrekking-Wandertouren für alle Interessierten.

Eine der am besten gelungenen Initiativen des Jahres ist ganz sicher das gute Verhältnis mit den Schutzhüttenbetreibern. In diesem Newsletter finden Sie auch einen Bericht über den Lehrgang, der im vergangenen November für die Schutzhüttenbetreiber organisiert wurde. Die Schutzhüttenbetreiber sind die wichtigsten Botschafter der Werte des Dolomiten-Welterbes und sich dieser Rolle immer mehr bewusst, wozu auch der Lehrgang beigetragen hat. Der Lehrgang ist nur eine von vielen Initiativen, die dank des Übereinkommens, das von der Stiftung, den Alpenvereinen und den Schutzhüttenbetreibern unterschrieben wurde, noch folgen werden.

Die Reaktion der Schutzhüttenbetreiber war durchwegs sehr positiv. Das Bestreben, die Rolle motivierter und gut vorbereiteter Hauptakteure im UNESCO-Welterbe einzunehmen, geht einher mit einigen bedeutsamen Neuigkeiten im Tourismusbereich: so erschienen mehrere Pressemitteilungen, in denen festgestellt wurde, dass die Dolomiten im letzten Sommer von einem zunehmend internationalen und viel heterogeneren Publikum besucht wurden als in den vergangenen Jahren: es scheint, als ob die Anerkennung durch die UNESCO daran einen maßgeblichen Anteil habe

2017: WER SÄT, DER ERNET: DIE DOLOMITEN IM MITTELPUNKT DER AUFMERKSAMKEIT 

Unter das Kapitel „Bewusstseinsentwicklung für das Welterbe“ fällt auch eine andere Veranstaltung, die das Gut in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt hat: der Lehrgang, der im Oktober vom Centro Internazionale di Studi per la Conservazione e il restauro dei Beni Culturali (ICCROM) im Trentino organisiert wurde. Dieser Lehrgang war eine weitere wunderbare Gelegenheit, um Vertretern der UNESCO-Welterbestätten aus aller Welt nicht nur die Besonderheiten des Dolomiten-Gutes vorzustellen, sondern auch die Führungsstrategie, deren entscheidendes Merkmal die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse ist; darum ging es auch hauptsächlich im Lehrgang.

Die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Entscheidungsprozesse des Gutes stellt ein internationales Erfolgsmodell dar, ist jedoch angesichts der Wertvorstellungen all jener, die in den Dolomiten leben und wirken, eigentlich eine notwendige Entscheidung … und um die lokale Bevölkerung geht es im Dokumentarfilm “Dolomiten. Wirtschaft des Gemeinguts“ von Piero Badaloni und Fausta Slanzi, Fotografie und Filmschnitt von Nicola Berti. Im Dokumentarfilm schildern verschiedene Bewohner der Dolomitenregion, weshalb sie sich dazu entschlossen haben, inmitten ihrer Berge einen Betrieb zu führen, und wie sie auf Qualität, Nachhaltigkeit und Innovationsgeist setzen, um das Gemeingut aufzuwerten.

Die Produktion der neuen DVD ging einher mit der Vorstellung der sechsteiligen Doku-Reihe „Dolomiten. Berge-Menschen-Geschichten“, die ebenfalls von Piero Badaloni stammt und im Laufe des Jahres in Venetien und Friaul Julisch-Venetien zusammen mit einigen Tageszeitungen als Beilage vertrieben wurde.

Eine weitere wichtige Initiative, durch die die Dolomiten UNESCO zusehends in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit gerückt wurden, war die Fotoausstellung „Dolomiten. Das steinerne Herz der Welt” des Meraner Fotografen Georg Tappeiner: 50 Bilder von den einzigartigen Landschaften des UNESCO-Weltnaturerbes.

Die Fotoausstellung wurde von der Stiftung Dolomiten UNESCO in Zusammenarbeit mit National Geographic Tschechien und der Italienischen Botschaft in Prag organisiert und hatte auch großen Erfolg in Belluno, wo sie im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Oltre le Vette“ von zahlreichen Dolomiten-Liebhabern besucht wurde; aufgrund des großen Publikumsandrangs wurde die Ausstellung um einige Tage verlängert.

Die Dolomiten UNESCO nahmen auch an der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin, der größten Tourismus-Fachmesse Europas, teil. Die Angehörigen der verschiedensten Institutionen, Länder, Städte, Regionen, Tourismus-Unternehmer aus über 180 Ländern konnten sich so ein Bild über die enorme landschaftliche, geologische und kulturelle Vielfalt der Dolomiten machen.

2017, WER SÄT, DER ERNTET: WEITERBILDUNG UND INKLUSION

Auch in Sachen Weiterbildung tut sich wie schon in den vergangenen Jahren einiges, dank des Einsatzes des Netzwerkes für Weiterbildung und wissenschaftliche Forschung fehlt es nie an neuen Initiativen, vom Fortbildungskurs für Verwalter und Meinungsträger des Territoriums der Dolomiten UNESCO bis hin zum Master-Lehrgangs für die Führung der Naturgüter der UNESCO, der nun schon zum fünften Mal wiederholt wird.

Von außerordentlicher Bedeutung ist auch die Initiative „Barrierefreie Dolomiten“: wenn das Motto „Gemeinsam“ die Parole für die Führung des Gutes ist, so muss unterstrichen werden, das dies bedeutet, dass niemand ausgeschlossen wird. Der freie Zugang der Dolomiten für alle, also auch für Menschen mit Behinderung ist von zentraler Bedeutung, und aus diesem Grund erfuhr das Projekt große Aufmerksamkeit auch seitens des Ministeriums für Kulturgüter und Tourismus. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden mehrere Lehrgänge für Schilehrer, Bergführer und Bergbegleiter organisiert.

Zudem wurden im Laufe des Jahres zahlreiche andere Projekte nach den Objektiven und Methoden verwirklicht, die von Trentino School of Management | step_area UNESCO zusammen mit dem MUSE und der Autonomen Provinz Trient, der die Koordinierung des Netzwerks obliegt, ausgearbeitet wurden.

WAS WÜNSCHEN WIR UNS FÜR DAS KOMMENDE JAHR?

Für 2018 stehen schon zahlreiche Projekte, Veranstaltungen und Objektive an, die wir verwirklichen möchten; auch für das kommende Jahr erhoffen wir uns eine reiche Aussaat und eine noch reichere Ernte. Den Lesern unserer Newsletter wünschen wir das gleiche wie uns selber: eine gute Zusammenarbeit auch im kommenden Jahr. Mit diesem Wunsch wenden wir uns nicht nur an unsere Techniker, Verwaltungsmitarbeiter und politische Verantwortungsträger, sondern auch an Sie, an alle. Wenn unsere Dolomiten, in denen wir leben und wirken, wirklich ein Gemeingut, ein Welterbe der Menschheit sind, dann trägt auch jeder von uns die Verantwortung für das Gut; dieses Verantwortungsbewusstsein müssen wir auch 2018 weiterhin verspüren.