Wie lernt es sich am besten? Durch Feldforschung!

In diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Qualitätserzeuger und Lehrbauernhöfe im Dolomiten UNESCO Welterbe haben an einem wandernden Ausbildungsprojekt teilgenommen, das zwischen September und Oktober 2022 in einigen der teilnehmenden Betriebe stattfand. Organisiert wurde es vom Netzwerk Bildung und wissenschaftliche Forschung (das von der Autonomen Provinz Trient mit Unterstützung von Tsm|step Scuola per il Governo del Territorio e del Paesaggio koordiniert wird) und vom Netzwerk Landschaftliches Erbe und Schutzgebiete (das von der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien koordiniert wird).

Formazione dei Produttori a Malga Negritella

Ph. Alberto Montresor

Grenzübergreifende Beteiligung

Der Kurs entstand aus dem Wunsch heraus, die Kompetenz und das Bewusstsein der Erzeuger als Hauptverantwortliche für die Gestaltung und Pflege der Landschaft, als Bewahrer der biologischen Vielfalt und als Förderer einer nachhaltigen Wirtschaft zu stärken. Er richtete sich an Qualitätserzeuger und Lehrbauernhöfe. Nach einer anfänglichen Online-Schulung über die Werte des Welterbes fanden die anschließenden Workshops vor Ort statt – dank der Gastfreundschaft der Genossenschaft Dumia in Feltre (Belluno), der Almhütte Negritella auf dem Sankt-Pelegrin-Pass (mit der Erfahrung der Sozialmolkerei von Predazzo und Moena – Trient), des Agrarbetriebs Michielli in Vìnigo di Cadore (Belluno), des Agrarbetriebs Saliet in Claut (Pordenone), des Bauernhofs Lüch da Murin in Abtei (Bozen) sowie des Ferienbauernhofs Dalaip dei Pape in Primör-San Martino di Castrozza (Trient). Hinsichtlich der Beteiligung wurden also gleich zwei Ergebnisse erreicht: Einerseits wurde breites Interesse geweckt und andererseits wurden die Grenzen der verschiedenen Provinzen und Regionen überschritten, was eine offene und bereichernde Diskussion über lokale Erfahrungen, gemeinsame Probleme und unterschiedliche Lösungen ermöglichte.

Den Bericht über das Projekt finden Sie hier (ITA).

Ein Kaleidoskop von Erfahrungen

Von der Milchproduktion bis zum Kleinobst, von den Heilkräutern bis zur Bienenzucht, vom Gartenbau bis zur Vermittlung der Besonderheiten der Produkte aus den Dolomiten und den didaktischen Ansätzen, mit den bei den teilnehmenden Kindern die Liebe zu ihrer Region und ihren Erzeugnissen geweckt wurde. Die Aktivitäten ermöglichten es vor allem, miteinander zu sprechen, sich kennenzulernen, Techniken und Erfahrungen auszutauschen und die Fähigkeit zu entwickeln, die eigene Geschichte zu erzählen, um der Öffentlichkeit sowohl die eigene Besonderheit als auch die Verantwortung zu vermitteln, die sich aus der Tätigkeit in einem landschaftlichen Umfeld ergibt, das weltweit einzigartig ist und gerade deshalb in die Welterbeliste aufgenommen wurde. Möglich wurde das Projekt dank der Koordination von Irma Visalli, der organisatorischen und didaktischen Unterstützung von Laura Solinas, Paola Flor und Maddalena Pellizzari (Tsm|step School for the Government of the Territory and Landscape) sowie der Mitarbeit von Marta Mellere (Grafik) und Alberto Montresor (Fotografie und Video). Während der Tage, die auch Workshops und Verkostungen umfassten, kamen zahlreiche Experten zu Wort. Ein geschätztes Format, bei dem die Teilnehmenden ihre theoretischen Erkenntnisse auch direkt in der Praxis erleben konnten.