Barrierefreie Dolomiten, „ohne Inklusion keine Qualität“

Im malerischen Somadida-Wald in Auronzo di Cadore (Belluno) ist kürzlich das zweitägige Treffen zum Thema „Barrierefreie Dolomiten. Ein Erbe für alle“ zu Ende gegangen. Es wurde gefördert von der Stiftung Dolomiten UNESCO und ausgerichtet von „La Gregoriana“, einer Einrichtung, die von ODAR (dem Netzwerk für diözesane Gastfreundschaft der Diözese Belluno-Feltre) in Palus San Marco geleitet wird.

Dolomiti Accessibili, i partecipanti lungo il percorso accessibile nella Foresta di Somadida

Eine Veranstaltung, die verschiedene Realitäten aus den gesamten Dolomiten zusammenbrachte, die sich mit Behinderung, Barrierefreiheit und Inklusion befassen: von ODAR selbst, Assi Onlus aus Belluno und der Sozialgenossenschaft Indipendent L. aus Meran über den Verein Dolomiti Open und Sportfund, die in den Brenta-Dolomiten aktiv sind, vorbei an SportABILI aus Predazzo, Cortina Senza Confini, dem CAI Venetien, dem Comitato d’Intesa sowie den Freiwilligenverbänden der Provinz Belluno bis hin zu der außergewöhnlichen menschlichen und sportlichen Erfahrung von Moreno Pesce, einem gliedmaßenamputierten Sportler, der von der Bezwingung mehrerer Dolomitengipfel berichtete.

„Der Abbau von Barrieren zwischen Menschen und Nationen ist seit ihrer Gründung einer der Grundpfeiler der UNESCO“, sagte die Direktorin der Stiftung Dolomiten UNESCO Mara Nemela. Und weiter: „Die Barrieren, über die wir heute sprechen, sind unterschiedlicher Natur, aber der Sinn unseres Engagements ist nach wie vor derselbe. Die Qualität der Erfahrung, auf die jeder in den Dolomiten Anspruch hat, hängt von der Fähigkeit ab, sie zugänglich zu machen – ohne Diskriminierung und ohne das Erbe, das man genießen möchte, zu gefährden. Das Konzept der Barrierefreiheit erschöpft sich jedoch nicht in der Möglichkeit, das Umweltgut selbst zu genießen, sondern es muss ein Netz von Dienstleistungen umfassen, das Menschen mit Behinderungen und ihre Familien von der Ankunft am Zielort bis zur Abreise willkommen heißt.“

Das Projekt Barrierefreie Dolomiten

Die Veranstaltung in Auronzo geht auf die Erfahrungen des Projekts „Barrierefreie Dolomiten“ zurück, bei dem die Stiftung Dolomiten UNESCO bereits mit vielen der anwesenden Verbänden an der Kartierung (verfügbar auf visitdolomites.com) von fast fünfzig Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten zusammengearbeitet hat, die auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind – und zwar nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern auch für Senioren und Familien mit kleinen Kindern.

Barrierefreiheit und Inklusion sind Chancen

Anhand der zahlreichen Erfahrungen der Teilnehmenden in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion konnten Themen beleuchtet werden wie die Kartierung architektonischer Barrieren in Beherbergungsbetrieben und Ferienorten, die Inklusion von Menschen mit kognitiven Behinderungen, die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und der Unternehmenswelt sowie der therapeutische Wert von Sport und einem Aufenthalt in den Bergen. Erforderlich ist jedoch ein Paradigmenwechsel, bei dem die Frage der Barrierefreiheit und Integration als Chance und nicht als Kostenfaktor betrachtet wird.