Barrierfreie Dolomiten: Ende Februar gibt es 23 Wegvorschläge für alle

Die Dolomiten gehören allen Menschen. Deshalb ist ihre Zugänglichkeit ein grundlegendes Anliegen der Stiftung Dolomiten UNESCO, die in Zusammenarbeit mit Körperschaften und Vereinen der Dolomitenregion und dank der finanziellen Unterstützung des Ministeriums für Kulturgüter, kulturelle Aktivitäten und Tourismus unter Anwendung des Gesetzes 77/2006 ein Projekt für Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten aus der Taufe gehoben hat, das sich nicht nur an benachteiligte Bevölkerungskategorien wie Mitmenschen mit eingeschränkten motorischen Fä-higkeiten wendet, sondern auch ältere Personen und kleine Kinder berücksichtigt. Ende Februar werden auf der Internetseite www.visitdolomites.com 23 neue Wegvorschläge für alle veröffentlicht, die auf alle neun Teilgebiete der Dolomiten UNESCO verteilt sind. Neben wichtigen Informationen zum Schwierigkeits-grad findet man hier auch detaillierte Übersichtskarten, die GPS-Koordinaten und wichtige Infos über die Umweltge-gebenheiten, Sehenswürdigkeiten und die geomorphologische Beschaffenheit des Gebietes. Und natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich den gesamten Wegverlauf mit Google Street View anzusehen, um im Voraus entscheiden zu können, ob der ausgewählte Wanderweg für eine Wanderung in Frage kommt.

DIE ZIELSETZUNGEN DES PROJEKTES

Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer Behinderung eingeschränkte motorische Fähigkeiten haben, müssen vor allem in der Stadt Tag für Tag große Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit in Kauf nehmen. Die architektoni-schen Barrieren der städtischen Lebensräume sind künstliche, vom Menschen geschaffene Hindernisse, und somit zudem auch diskriminierend, im Unterschied zu den natürlichen Gegebenheiten, die man zwar meistens nicht beseiti-gen kann, die jedoch in Bergregionen oft für alle Menschen gleichermaßen schwer überwindbar sind. Mit der unver-zichtbaren Unterstützung der direkt betroffenen, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Menschen wollte man verstehen, welche der zahlreichen Wege und Steige des zerklüfteten Territoriums der Dolomiten aufgrund ihrer besse-ren Zugänglichkeit auch mit Rollstühlen und Kinderwagen befahrbar sind. Es ging jedoch nicht nur darum …

DIE LEHRGÄNGE

Durch die Verbesserung der Zugänglichkeit der Dolomiten ermöglicht man vielen Menschen zum ersten Mal einen fast vollkommenen Zugang nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler und sensorischer Ebene. Deshalb fanden im letzten Frühjahr in Falcade (BL) und in Maniago (PN) Lehrgänge für Schilehrer, Bergführer und Wanderführer für Mittelgebirgsregionen statt, in deren Verlauf wichtige und heikle Themen behandelt wurden: zum Programm gehörten die Begleitung von Menschen mit autistischen Symptomen, mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit oder der sensorischen Wahrnehmungsfähigkeit, aber auch die Klärung aller Fragen in Bezug auf die rechtliche Haftung im Falle von Unfällen.

Die Initiative „Barrierefreie Dolomiten“ ist nicht nur eine klare Antwort auf ein konkretes Bedürfnis des Territoriums und somit ganz im Sinne der Zielsetzungen der Gemeinsamen Führungsstrategie, sondern vor allem ein ziviles Anliegen, für das sich alle Bürger einsetzen sollten: allen Menschen unabhängig vom Grad ihrer Behinderung ein unmittelbares Naturerlebnis in einer der schönsten Welterbestätten unseres Planeten zu ermöglichen.