Das geologische Portal der Dolomiten geht bald online

Der Countdown für die Eröffnung des Onlineauftritts vom Dolomites World Heritage Geotrail hat begonnen. Woran die Arbeitsgruppe vom Netzwerk des geologischen Erbes der Stiftung Dolomiten UNESCO gerade arbeitet, geht weit über die 47 Etappen des Weges zwischen den neun Teilgebieten hinaus: Es ist das erste Portal für die geologische Verbreitung des Dolomiten Welterbes und das Ergebnis einer außergewöhnlichen Teamarbeit, die alle Provinzen der Dolomiten vereint hat.

Neue Inhalte für eine Reise durch Zeit und Raum

Im Vergleich zu den vier gedruckten Bergführern der Vorjahre wird das Portal zwei wichtige Neuerungen aufweisen. So haben sich die Inhalte erheblich vergrößert, und die geologische Beschreibung des Welterbes ist noch reichhaltiger und umfassender geworden.

Zudem wird man wählen können, ob man durch Raum oder Zeit reisen möchte: „Wir haben den Inhalt der gedruckten Bergführer überarbeitet, um eine Reise durch den Raum zu ermöglichen, die entsprechend der Entwicklung des Geotrails strukturiert ist“, erklärt Alfio Viganò, Geologe beim Geologischen Dienst der Autonomen Provinz Trient, der für die Koordination des Netzwerks zuständig ist. „Dabei haben wir die Reise durch den Raum dank der Kugelpanoramen von Matteo Visintainer und Marco Stucchi sowie der Zeichnungen von Davide Bonadonna auch mit einigen thematischen Routen verwoben. Jedes Kugelpanorama ermöglicht es, in die geologische Geschichte der Dolomiten einzutauchen, eine virtuelle Reise durch Millionen von Jahren zu unternehmen oder die katastrophalen Ereignisse und die Auswirkungen des Klimawandels aufzuzeigen, die dieses Gebiet gestern wie heute betreffen.

Ob im Klassenzimmer oder auf
dem Wanderweg – ein Werkzeug für alle

Natürlich können alle, die durch die versteinerte Meereslandschaft wandern oder navigieren, die geografische Ebene mit der thematischen Ebene überlagern: „Wir wollen die Serialität des Dolomiten Welterbes erlebbar machen“, erklärt Viganò. Denn: „Jeder Teil davon erzählt ein einzigartiges Stück, das sich von den anderen unterscheidet, aber für das Verständnis der Dolomiten als Ganzes grundlegend ist. So kann es passieren, dass man zum Beispiel beim Thema Klimawandel mit einem Klick von den Brenta-Dolomiten zu den Friauler Dolomiten gelangt und sich so der Einheit des Erbes bewusst wird.“

Auf diese Weise wird der Kreis der möglichen Nutzer erheblich erweitert: Angesprochen werden nicht mehr nur Wanderer, die eine oder mehrere Etappen des Dolomites World Heritage Geotrail begehen wollen, sondern auch all jene, die die Geologie der Dolomiten kennen lernen und erforschen, angefangen bei Lehrkräften und Schülern, die Zugang zu den ansprechend präsentierten Inhalten haben werden: „Zu jedem Kugelpanorama gibt es geologische Interpretationen, thematische Einblicke zu sensiblen Punkten und natürlich die Geotrail-Route mit ihren Geostopps. Die Grundlage der Navigation boten die von Webmapp bereitgestellten kartografischen Daten sowie die Themen der neuen geologischen Karte des gesamten Dolomitengebiets, an der das Netzwerk seit einiger Zeit arbeitet.

Eine beispiellose Teamarbeit

Geologen aus Südtirol, aus Venetien, aus dem Friaul und aus Trient, die in ihren jeweiligen Verwaltungen, Museen oder Universitäten tätig sind, arbeiteten mit vereinten Kräften auf ein gemeinsames Ziel hin: „Dies ist einer der Mehrwerte dieses Projekts, an dem die Organisationen des Netzwerks des geologischen Erbes beteiligt waren; unterschiedliche Visionen und Kompetenzen stellen einen großen Reichtum dar, der uns gemeinsam in eine einzige Richtung arbeiten lässt: die der Verbreitung und geologischen Aufwertung des Dolomiten Welterbes,“ schließt Alfio Viganò.

Ein konkretes Projekt also, das zeigt, wozu die Arbeit der Netzwerke der Stiftung Dolomiten UNESCO führen kann, und das Ergebnis der Zusammenarbeit und des Willens ist, an die Einheit und die Serialität des Welterbes zu glauben.