Der IUCN-Bericht zum Welterbe der Menschheit: grünes Licht für die Dolomiten!

 

Der IUCN-Bericht bewertet die Naturerbestätten, die um die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste angesucht haben, überwacht den Erhaltungszustand der schon in die Liste des Welterbes aufgenommenen Stätten, unterstützt die Welterbekonvention in ihrer Funktion als Organ, das sich für die aktive Erhaltung der Natur einsetzt, berät und unterstützt die Verwaltungen der Welterbestätten, Regierungen, Wissenschaftler und die Lokalbevölkerung und organisiert Lehrgänge für alle Akteure.

 

IUCN

Das Observatorium der IUCN für den Erhaltungszustand der Naturerbestätten der UNESCO ist das offizielle beratende Organ, das direkt dem Welterbekomitee der UNESCO unterstellt ist. Das Observatorium hat kürzlich den neuen Bericht „IUCN World Heritage Outlook“ veröffentlicht, der einen Überblick über den Erhaltungszustand und die Erhaltungsaussichten aller Naturerbestätten bietet.

 

Das Welterbe Dolomiten UNESCO im Bewertungsbericht des IUCN

Alle notwendigen Maßnahmen für die Erarbeitung eines Konzeptes zur Führung des gesamten Dolomiten UNESCO Welterbes konnten zum Jahresende 2015 mit der formalen Annahme der Gesamtstrategie zur Führung des Welterbes durch den Verwaltungsrat der Stiftung Dolomiten UNESCO erreicht werden. Die Ausarbeitung dieser Führungsstrategie, die auch die Tourismusstrategie beinhaltet, ist das Ergebnis eines partizipativen Mitwirkungsprozesses (#Dolomiti2040), in den zahlreiche Lokalverwalter, Unterstützer, Einheimische und Interessenträger einbezogen wurden. Damit wurde viel erreicht: allerdings weist die IUCN darauf hin, dass für die Umsetzung der Strategie auch genügend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen. Zudem hegt die IUCN einige Bedenken in Hinsicht auf den Erhaltungszustand des Landschaftsbildes des Dolomiten UNESCO Welterbes. Wie im Bericht genauer dargestellt, beziehen sich diese Bedenken primär jedoch vor allem auf einige geographisch begrenzte Gebiete, die in gewissen Zeiträumen des Jahres aufgrund des Fremdenverkehrs einem hohen Druck ausgesetzt sind. Die IUCN geht zudem davon aus, dass es zurzeit zu früh ist, um den Erhaltungszustand des Gutes zu bewerten, da das Gut erst seit wenigen Jahren Teil des Welterbes ist und die Gesamtführungsstrategie auch erst vor kurzem übernommen wurde.

Hinsichtlich der geologischen und geomorphologischen Werte des Gutes wird im Bewertungsbericht vermerkt, dass diese sich derzeit in einem guten Erhaltungszustand befinden und wahrscheinlich auch in naher Zukunft weiterhin unberührt bleiben werden.

 

Eine gute Führungsstrategie ist die beste Antwort auf Bedrohungen

Die Untersuchungen der IUCN legen die gegenwärtigen, aber auch potentiellen Bedrohungen für das Gut offen. Die Ergebnisse von 2017 belegen, dass im Vergleich zum letzten Bewertungsbericht des Jahres 2014 immer mehr Welterbestätten zunehmend bedroht sind.

Die drei größten Gefahrenquellen für das gegenwärtige Weltnaturerbe sind invasive, gebietsfremde Arten, der Klimawandel und der durch den Tourismus ausgelöste Druck auf die Güter. Vor allem die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen immer mehr Weltnaturerbestätten; so stellen sie für 62 Güter von 241 die größte Bedrohung dar. 2014 waren nur 35 Güter von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.

Damit die Welterbestätten rechtzeitig auf drohende Gefahren reagieren können, ist es weiterhin notwendig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und nach der korrekten Führungsstrategie zu suchen. Die IUCN gibt lokalen, nationalen und internationalen Schutzmaßnahmen den Vorrang. Laut Bewertungsbericht sind auch Güter mit guten Zukunftsaussichten nicht vor den Auswirkungen des Klimawandels und der anderen globalen Bedrohungen gefeit, weshalb es unerlässlich ist, die Situation im Auge zu behalten, damit die Zukunftsaussichten auch weiterhin positiv bleiben.

Da die Welterbestätten immer mehr unter Druck stehen, wird es in der Zukunft zusehends wichtiger sein, die positiven Ergebnisse der Güter einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die IUCN möchte auch mit diesem Bericht dazu beitragen, die Kenntnisse über die positiven Führungsbeispiele zu verbreiten, damit sie auch weniger erfolgreiche Welterbestätten der UNESCO zur Ausarbeitung neuer und effizienter Führungsstrategien ermutigen.

 

Ph. Pixcube.it