Die Auszeichnung Dolomiten UNESCO geht an Francesca Colesanti

Von den „vielen Leben“ ihrer Freundin und Ausbilderin Chiaretta Ramorino erzählt Auslandsjournalistin und Bergsteiger-Trainerin des CAI Francesca Colesanti in ihrem ersten Buch „La libertà è tutto“ (Die Freiheit ist alles), das bei Edizioni del Gran Sasso erschienen ist und bei der letzten Buchmesse Pordenonelegge mit dem Sonderpreis „Dolomiten UNESCO ausgezeichnet wurde.

Eine Auszeichnung für diejenigen, die die Werte des Welterbes leben

Die Stiftung Dolomiten UNESCO hat in jeder Provinz der Dolomiten ein besonders bedeutendes Ereignis ausgewählt, um einen Sonderpreis an diejenigen zu verleihen, die mit ihrer Arbeit jene Werte leben, die die Aufnahme der Dolomiten in die Liste des Welterbes ermöglicht haben. Die Buchmesse „Pordenonelegge“ ist eines davon und bildete im September den Rahmen für die feierliche Übergabe des Sonderpreises an Francesca Colesanti. Die Begründung erkennt in ihrer Arbeit und im Leben von Chiara Ramorino die Bedeutung der Berge als erstaunliche Entdeckung und als Metapher für ein Leben, das auf der Suche nach dem Wertvollsten ist: „Dies ist die Geschichte einer Entdeckung. Francesca Colesanti, Journalistin und Bergsteigerin, trifft die Protagonistin dieses Buches, Chiara Ramorino, die von allen Chiaretta genannt wird. Die Entdeckung ist natürlich sie, diese unglaubliche neunzigjährige Frau, die ihr Leben mit einem Kaleidoskop von Interessen, Begegnungen, Geschichten und wahrhaft unvorstellbaren Abenteuern bereichert. Mit sportlichem Talent gesegnet und als bedeutende wissenschaftliche Forscherin hat Chiaretta viele Leben in einem gelebt (und eines interessanter als das andere)“.

Chiaretta Ramorino und ihre vielen Leben

Am 13. April wurde Maria Chiara Ramorino, die alle „Chiaretta“ nennen, 90 Jahre alt. Und selbst das scheint noch zu wenig zu sein, wenn man die unendlich vielen kulturellen, sportlichen und natürlich bergsteigerischen Errungenschaften bedenkt, die sie vorzuweisen hat. Sie ist Bergsteigerin und Ausbilderin an der Bergsteigerschule Paolo Consiglio des CAI in Rom, Tennis-, Basketball- und Orientierungslaufmeisterin, aber auch Physikforscherin und Teilnehmerin dreier Expeditionen in die Antarktis, wo heute ein Gletscher ihren Namen trägt: „Das Einzige, was ich immer gewünscht habe, war, das machen zu können, was ich wollte“, fasst Chiaretta Ramorino zusammen. „In einem Wort: Freiheit. Das war immer mein Wunsch, und zu meinem großen Glück habe ich ihn verwirklicht.“