Die Dolomiten in der Tasche

Wir werden erst im nächsten Jahr Bilanz ziehen, wenn sich die Aufnahme der Dolomiten in die Liste der Welterbegüter der UNESCO zum zehnten Mal jährt. Eines steht jedoch schon fest: dank der vielen Menschen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass die Zielsetzungen der UNESCO nicht nur Wunschvorstellungen auf dem Papier bleiben, sondern in konkrete Aktionen umgesetzt werden, haben wir sehr viel erreicht. Einen großen Beitrag dazu haben die Gesamtführungsstrategie, die Netzwerke, die Zusammenarbeit mit vielen anderen Institutionen und die zahlreichen Projekte und Initiativen geleistet, die in allen fünf Provinzen entwickelt und umgesetzt wurden.

Warum wurden die Dolomiten in das Welterbe der Menschheit aufgenommen? Eine kurze Anleitung zum besseren Verständnis

Um Einheimische und Gäste eingehend und flächendeckend über die Gründe für die Aufnahme der Dolomiten in das Welterbe der Menschheit zu informieren und ihnen die Bedeutung dieser Initiative bewusst zu machen, bedarf es noch einiger Informationsarbeit, die auch durch neue Hilfsmittel unterstützt wird. Deshalb werden seit kurzer Zeit in den Schutzhütten, den Tourismusvereinen, in den Museen und in allen Ämtern 35.000 Broschüren zu einem symbolischen Preis verteilt, in denen mit einfachen Worten die Gründe für die Aufnahme der Dolomiten in die Liste des Welterbes der Menschheit und die sich daraus ergebenden Aufgaben und Verantwortungsbereiche der Verwaltungsbehörden im Bereich der aktiven Erhaltung des Gutes erläutert werden; die Behörden müssen sich nun nicht nur vor ihren Bürgern, sondern vor der ganzen Welt verantworten. Außerdem werden in der Broschüre die Werte beschrieben, die die Dolomiten zu einem einzigartigen Welterbegut machen und die Ursachen, die zur Einrichtung eines seriellen Gutes führten, das zwar aus 9 Teilgebieten zusammengesetzt ist, aber eine einzige, wenngleich auch komplexe Einheit bildet.

Die neun Teilgebiete und die Rolle der Stiftung

In der Taschenbroschüre findet man eine kurze Beschreibung der 9 Teilgebiete des Welterbes der Dolomiten UNESCO: Pelmo-Croda da Lago, Marmolada, Pale di San Martino-San Lucano-Dolomiti Bellunesi-Vette Feltrine, Dolomiti Friulane und d’Oltre Piave, Nördliche Dolomiten, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten-Latemar, Bletterbach, Dolomiti di Brenta.

Schließlich wird auch auf die Rolle der Stiftung Dolomiten UNESCO eingegangen, die am 13. Mai 2010 von den fünf Provinzen (Belluno, Bozen-Südtirol, Pordenone, Trient, Udine) und von den zwei Regionen (Friaul-Julisch Venetien und Veneto) gegründet wurde, um eine effiziente und koordinierte Führung des Welterbegutes zu gewährleisten und um die Verpflichtungen gegenüber der UNESCO zu erfüllen. Die aktive Erhaltung des Gutes obliegt nämlich nicht nur den einzelnen Verwaltungen, sondern betrifft alle Talgemeinschaften der Dolomiten und deren Vertreter gleichermaßen. Angesichts der sprachlichen, wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Besonderheiten der verschiedenen Teilgebiete ist die Aufgabe der Stiftung vor allem eine kulturelle Herausforderung, mit der in diesem Ausmaß kein anderes Welterbegut konfrontiert ist.

Die Broschüre ist somit eine gute Gelegenheit, um allen Interessierten noch einmal klarzulegen, wer wir sind und wohin uns der Weg führen wird. In diesem Sinne ist die Anerkennung durch die UNESCO kein Ziel, sondern eigentlich erst der Ausgangspunkt eines langen Weges.