Die Dolomiten studieren, in den Dolomiten

Die Dolomiten werden immer mehr zu einem Studienobjekt – und zu einem Studienort. Die Möglichkeit, sich mit Themen aus den Bereichen Geologie, Geographie, Anthropologie, Landschaftskunde, Botanik, Entwicklungsmodelle und Erhaltung des sprachlichen Erbes zu befassen, um nur einige zu nennen, zieht zunehmend Konferenzen, Tagungen sowie nationale und internationale Kurse an viele Orte im Welterbe Dolomiten. Im September sind die Dolomiten Gegenstand sowohl des 30. Italienischen Geographiekongresses, zu dem auch ein Ausflug durch die Dolomiten in der Provinz Belluno gehört, als auch des 90. Kongresses der Italienischen Geologischen Gesellschaft in Triest.

Geographen untersuchen die Mobilität in den Bergen

Der italienische Geographiekongress, der vom 8. bis 13. September in Padua stattfindet, widmet sich einem sehr aktuellen Thema: „Geographie in Bewegung“, bei dem auch ein reines Dolomiten-Thema nicht zu kurz kommt: „Die venetischen Dolomiten: Mobilität in die, in den und aus den venetischen Bergen“. Mobilität ist einer der vielen Schlüssel zum Verständnis der heutigen Landschaft der venetischen Dolomiten: nicht nur die des Menschen, sondern auch die von Tieren, Pflanzen und Gütern. So heißt es in der Präsentation der Exkursion, die vom 11. bis 13. September stattfindet: „Es handelt sich um eine Mobilität auf verschiedenen Ebenen, von der lokalen bis zur globalen (die angesichts der Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes und der großen Ereignisse, die das Gebiet betroffen haben und in naher Zukunft betreffen werden, immer wichtiger wird), die sich gleichzeitig in Richtung des Gebiets, innerhalb des Gebiets und aus dem Gebiet heraus entwickelt. Entvölkerung, Pendeln, Tourismus in seinen verschiedenen Formen, traditionelle Produktion, Ausbau der Wasserkraft, Renaturierung und die Auswirkungen extremer Wetterereignisse sind nur einige der mit der Mobilität zusammenhängenden Phänomene, die in der Landschaft des Cadore- und des Ampezzaner Tals zu beobachten sind.“ Während der Wanderung in den Dolomiten wird daher auch ein Vortrag der Stiftung Dolomiten UNESCO nicht fehlen.

Geologie für alle in den Dolomiten UNESCO, eine Fallstudie

Auf dem 90. Kongress der Italienischen Geologischen Gesellschaft (13.–17. September, Triest) werden die Dolomiten ebenfalls auf der Tagesordnung stehen, und zwar nicht nur als Fossilienfundort aus der Trias, sondern auch und vor allem als Ort, an dem neue Formen der Zusammenarbeit und der Förderung einer anderen Art von Tourismus erprobt werden: Piero Gianolla, Geologieprofessor an der Universität Ferrara, wird über das Netzwerk Geologisches Erbe der Stiftung Dolomiten UNESCO sprechen. Alfio Viganò vom Geologischen Dienst in Trient hingegen wird über den Geotrail referieren, der vor einem Monat von der Stiftung Dolomiten UNESCO vorgestellt wurde und künftig eine neue und bewusstere Alternative zum konventionellen Tourismus in den Dolomiten bieten wird.

Ph. Alessandro Caon