Die Gemeinsame Führungsstrategie: Ziele für die Zukunft

Die Gemeinsame Führungsstrategie des Dolomiten Welterbes ist ein Werkzeug, das in Übereinstimmung mit den Anweisungen der UNESCO und der IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) nach dem Besuch der Inspektoren im Jahre 2011 entstanden ist, die Führung des Welterbes nach dem Netzwerk-Prinzip unterstützt und implementiert und ihrerseits auf der Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen und den Gebietskörperschaften beruht, indem man sich der personellen und finanziellen Ressourcen bedient, die in dem in Frage kommenden Territorium zur Verfügung stehen, und alle Tätigkeiten in den Bereichen Erhaltung, Kommunikation und Aufwertung integriert. Somit wird die Gemeinsame Führungsstrategie unter Einbeziehung der zahlreichen, auf dem Territorium des Welterbes direkt oder indirekt tätigen Stakeholder implementiert.

Ziele der Strategie

Die Gemeinsame Führungsstrategie stellt die Umwelt in den Mittelpunkt der sozialen und wirtschaftlichen Interessen. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen ist ein guter Weg, um innovative Strategien für ein nachhaltiges Wachstum zu entwickeln und zu testen, in denen das Konzept des Naturerbes als Lebensraum verwirklicht wird. Es handelt sich um ein konzertiertes Dokument, das den Willen zum Ausdruck bringt, über die passive Erhaltung der Umwelt hinauszugehen und eine diffuse Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen (Protected Landscape Approach) – ein flexibles und dynamisches Instrument also, das auf einer Reihe von Strategien und Zielen fußt, die an die jeweiligen Orte angepasst und im Laufe der Zeit überprüft werden können. Außerdem basiert es auf einem Prozess, der die Vermittlung und den Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen beinhaltet.

Die Gemeinsame Führungsstrategie fußt auf 4 Säulen:

  • ERBE: Bewahrung der außergewöhnlichen universellen Werte für ein Welterbegebiet;
  • ERFAHRUNG: Nutzung der bisher gemachten Besucher-Erfahrungen für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus im Welterbe;
  • GEMEINSCHAFT: Förderung der Integration der Welterbeidee im Bewusstsein der Lokalbevölkerung;
  • SYSTEM: Koordinierung der Verwaltungstätigkeiten im Sinne einer dem Welterbe zugewandten Governance.

Die Rolle der Stiftung

Die Stiftung Dolomiten UNESCO ist die Referenzorganisation und fördert als koordinierende Instanz den Austausch zwischen den Gebietskörperschaften und den wissenschaftlichen, sozioökonomischen und umweltpolitischen Interessensträgern. Der Verwaltungsrat der Stiftung, dem die politischen Vertreter der Provinzen und Regionen angehören, auf deren Territorium sich das Welterbe erstreckt, hat die Gemeinsame Führungsstrategie am 21. Dezember 2015 genehmigt.

Wer setzt die Gemeinsame Führungsstrategie durch?

Die direkte Verantwortung für das Welterbegebiet obliegt in erster Instanz den betroffenen Provinzen und Regionen, den Verwaltungen der Schutzgebiete (Naturparks, regionale Parks und Nationalparks) und den Gebietskörperschaften (Gemeinschaft, Gemeinden …); sie üben ihre Kompetenzen in der Organisation und der Raumplanung aus.

Die funktionellen Netzwerke, ständige von den Verwaltungen der Welterbestätte koordinierte Arbeitsgruppen, sind für die Verbreitung der Zielsetzungen und deren ausgewogene Umsetzung in den Bereichen Landschaftliches Erbe und Schutzgebiete, geologisches Erbe, Tourismus und Mobilität, Marketing, Bildung und Forschung zuständig.

Ebenso wichtig sind die vielen Fördermitglieder (sozioökonomische und umweltpolitische Stakeholder), die an der Stiftung teilnehmen, ihre Ziele teilen und direkt an der Planung der Veranstaltungen und Projekte beteiligt sind.

Die Rolle des partizipativen Prozesses #Dolomiten2040

Zwischen Mai und Juni 2015 fanden in elf verschiedenen Ortschaften der Dolomiten die Treffen des partizipativen Prozesses #Dolomiti2040 statt, in deren Verlauf Vorschläge, Erwartungen, Hoffnungen und auch einiges an konstruktiver Kritik eingebracht wurde; die Treffen stellten vor allem in den Bereichen neue Arbeitsstrategie und Konsultationsmethoden einen wichtigen Wendepunkt dar. An den Treffen beteiligten sich die Fördermitglieder, Lokalverwaltungen, Verbände, gemeinnützige Organisationen und Vereine und alle diejenigen, die sich an der Gestaltung der Zukunft der Dolomiten beteiligen wollten. Die Ergebnisse der Zusammenkünfte wurden zum Teil in die Gemeinsame Führungsstrategie eingebunden.

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