Ein Austausch zur Gestaltung von Schutzhütten und Biwaks  

„Die Art und Weise, wie wir eine Hütte oder ihre Erweiterung gestalten, zeigt, wohin wir wollen, welche Art von Zukunft wir uns für den Bergtourismus und die Besucher des Hochgebirges vorstellen – insbesondere wenn die betreffenden Gebiete als Welterbe anerkannt sind.“ So kommentiert Mario Tonina, Präsident der Stiftung Dolomiten UNESCO, den Kurs „Planen in großen Höhen – Die Architektur von Schutzhütten und Biwaks“, der vom Architektenorden der Autonomen Provinz Trient zusammen mit dem Trentiner Verein für zeitgenössische Architektur und dank der Zusammenarbeit mit der Stiftung Dolomiten UNESCO, Trentino Marketing und dem Verein der Trentiner Schutzhütten organisiert wurde. Die Veranstaltung findet am 29. April sowie am 13. und 20. Mai am Sitz der SAT in Trient statt und wird durch einen Höhen-Workshop am 4. und 5. Juni in Gardeccia (Fassatal) ergänzt.

Eine Debatte, die die öffentliche Meinung einbezieht

Wie gestaltet man eine Schutzhütte oder ein Biwak? Wie fügen sie sich in die empfindliche Umgebung ein? Wie lassen sich funktionale Anforderungen mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit verbinden? Dies sind nur einige der Fragen, die in den letzten Jahren aus der Fachdiskussion in die Debatte der breiteren Öffentlichkeit gelangt sind. Dabei geht es um viele Aspekte: von der Bergkultur über Landnutzungsmodelle bis hin zur Notwendigkeit einer aktiven Erhaltung der Hochgebirgslandschaft. „Die Schutzhütte ist von großem Wert für unsere Berge“, sagt der Präsident des Architektenordens von Trient, Marco Giovanazzi. Und weiter: „Sie zu gestalten bedeutet, ihren symbolischen Wert, die tägliche Bewirtschaftung und die heute unerlässlichen Umweltfragen miteinander zu verbinden.

Die Notwendigkeit des Austauschs

„Die Schutzhüttenbetreiber selbst, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten, stellen sich immer wieder die Frage, wie man die funktionalen Bedürfnisse mit dem Gefühl der Begrenztheit in Einklang bringen kann“, fügt der Präsident der Stiftung Dolomiten UNESCO Mario Tonina hinzu. „Für uns Betreiber ist dies eine außergewöhnliche Gelegenheit“, bestätigt Roberta Silva, Präsidentin des Verbands der Schutzhütten der Provinz Trient, die feststellt: „Wir brauchen mehr Synergien zwischen Planern, Bauherren, Eigentümern, Betreibern und Behörden.“ Diese Auffassung teilt auch Anna Facchini, Präsidentin der SAT, die zwei konkrete Beispiele anführt: „In dem Bewusstsein, dass eine neue Art der Interaktion wünschenswert ist, haben wir uns entschlossen, ab 2021 Ausschreibungen für die Renovierung oder den Umbau von Schutzhütten durchzuführen. Die ersten beiden Fälle sind die Pedrotti-Tosa-Hütte im Brenta und die Ciampedié-Hütte im Rosengarten, für die derzeit Ausschreibungen vorbereitet werden.“

Ph. Rifugio e bivacco Pradidali – Riccardo Masut