„Flora di Vetta“: neue Höhenrekorde registriert

Das Forschungsprojekt, das von Botanikern des Museo Civico di Rovereto in Zusammenarbeit mit dem Dipartimento di Agronomia, Animali, Alimenti, Risorse naturali e Ambiente der Universität Padua durchgeführt wurde, liefert weiterhin wichtige Ergebnisse. Ursprünglich in den Naturparks und den Trentiner Dolomiten gestartet, wurde das Projekt auf alle Gebiete des Dolomiten UNESCO Welterbes ausgeweitet, auch dank der Unterstützung der Stiftung Dolomiten UNESCO. Das Projekt ermöglicht ein besseres Verständnis der Auswirkungen der Klimakrise auf die Flora im Hochgebirge.

Die Rekorde auf Moiazza, Civetta und Pelmo

Giulia Tomasi und Alessio Bertolli haben das Erhebungsprotokoll mittlerweile auf 30 Gipfeln angewendet. Im Video, das während des Aufstiegs auf die Moiazza aufgenommen wurde, kann man die Beschreibung der angewendeten Verfahren mitverfolgen. Diese erfordern mehrere Arbeitsstunden, zusätzlich zu der Zeit, die für den Auf- und Abstieg benötigt wird. Im Sommer haben sich die Botaniker auf die Dolomiten in der Provinz Belluno konzentriert und die Gipfel von Moiazza, Civetta und Pelmo bestiegen. Auf der Moiazza wurde der Höhenrekord der Campanula morettiana (2684 m) verzeichnet und auf der Civetta die höchste jemals registrierte Höhe der Saxifraga facchinii (3215 m). Ein sehr bedeutender Rekord wurde auf dem Pelmo festgestellt. Hier wurde die Paederota bonarota auf 3043 m Höhe gefunden, ganze 235 m mehr als bei der letzten Erhebung.

Die Gesamtdaten werden derzeit noch ausgewertet, wir haben Alessio Bertolli trotzdem um einige vorläufige Zahlen gebeten: „Wir haben auf den letzten 200 Höhenmetern 70 Arten höherer Pflanzen festgestellt, darunter 14 endemische Arten der Alpen, sowie andere Arten, deren Anwesenheit uns aufgrund der Höhe überrascht hat. Insgesamt wurden 22 absolute Rekorde im Vergleich zu den verfügbaren Daten desselben Projekts „Flora di Vetta“ (2022-2023), der „Flora del Trentino“ (Prosser et al., 2019) oder im Vergleich zu den Höhenrekorden endemischer Arten der Alpen (Bertolli et al., in Vorbereitung) erfasst. Acht absolute Rekorde fallen auf endemische Arten der Alpen.“

Ein Blick auf die Klimakrise

Der Höhenanstieg zahlreicher Arten ist ein deutliches Anzeichen für die Auswirkungen der steigenden Temperaturen durch den Klimawandel. Deshalb wird auch die Verbreitung der Ergebnisse, die dank der Finanzierung durch die Euregio möglich sein wird, von großer Bedeutung sein. „Die Arten steigen im Durchschnitt um 3 bis 4 Meter pro Jahr“, erklärt Bertolli. „Kurz- bis mittelfristig werden wir deutlich grünere Gipfel in den Alpen sehen. Man muss auch bedenken, dass die Bodenentwicklung in vielen Fällen nicht so schnell erfolgt, sodass die verschiedenen Arten einen immer engeren Höhenbereich haben werden.“

Für weitere Informationen zum Projekt „Flora di Vetta“ verweisen wir auf das im vergangenen August erstellte Video.

Diese Aktivität ist Teil des Projekts „Bildung von Fähigkeiten und Kompetenzen. Stärkung des sozialen und territorialen Kapitals des UNESCO Welterbes Dolomiten (WHS) für eine dauerhafte und nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaften“, das mit Unterstützung des Fonds für Anrainergemeinden durchgeführt wird.