Ins Italienische übersetzt: „Die Große Dolomitenstrasse“

Dank der Übersetzung von Isabella Ferron für die von Ulrike Kindl und Fabio Chiocchetti kuratierte und auf Initiative des Ladinischen Kulturinstituts Istitut Cultural Ladin Majon di Fascegn herausgegebene Ausgabe, ist das der «großen Straße» von Bozen bis Cortina gewidmete Werk von Karl Felix Wolff nun auch in italienischer Sprache erhältlich. Das Buch erschien in der entsprechenden Fachserie des Verlegers Nuovi sentieri, mit der Unterstützung der Stiftung Dolomiten UNESCO.

Ein zeitloses Werk…

… aber bisher sprachlich auf die deutsche Welt beschränkt. 1908 veröffentlicht, war es bisher noch nie ins Italienische übersetzt worden. Nicht zuletzt durch dieses Buch wurden die Dolomiten einst auf der ganzen Welt berühmt. Es war nicht als einfacher Führer für den aufkommenden Bergtourismus gedacht, sondern enthielt vielmehr eine detaillierte naturalistische und ethnographische Karte des Gebiets und der in den Dolomiten lebenden Menschen, von denen Wolff die Sprache, Traditionen, Ortsbezeichnungen und Geomorphologie beschrieb. Zudem behandelte er auch das heikle Thema des entgegengesetzten Nationalbewusstseins, das die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts in den Dolomitentälern kennzeichnete. Der Band trug in seiner Erstausgabe den Titel «Monographie der Dolomitenstrasse» und enthielt bereits damals die wertvollen Illustrationen von Karl Felix Wolffs Bruder Richard. Diese Zeichnungen und Bilder sind auch in der Neuauflage, zusammen mit Postkarten, historischen Fotos, der Reproduktion der Dolomiten-Karte in seiner Originalausgabe und einem unveröffentlichten Kapitel, das der Marmolada-Gruppe und ihrer Umgebung gewidmet ist, enthalten.

Ein Meisterwerk, das verbindet

Die Dolomitenstrasse entstand als Verbindung zwischen Bozen nach Cortina d’Ampezzo, um das Fassatal, Fodom, Gader- und Grödnertal zu erschließen. Bereits in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts war über ihre Realisierung diskutiert worden, tatsächlich begannen die Arbeiten begannen erst 1900 und dauerten zehn Jahre. Die Eröffnung der neuen Straße fand am 13. September 1910 statt. Wolff sah sie also in der Phase ihrer Fertigstellung und ließ sich von dieser inspirieren, um ein großartiges Bild der Umgebung und der dort lebenden Völker zu zeichnen. Die Infrastruktur spielte im Ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Sich heute, auch ausgehend von der italienischen Übersetzung von Wolffs Werk damit zu befassen, bietet die Gelegenheit, die Bedeutung der Verbindungen zwischen den Gebirgstälern und den Wert der Dolomiten als Gebiet des kulturellen, sprachlichen, wirtschaftlichen und sozialen Austauschs besser zu verstehen.