Kein Lockdown für verantwortliches Verhalten

Schneemengen, wie man sie seit Jahren nicht mehr erlebt hat, Lifte, die lange Zeit stillstehen, der Wunsch, endlich wieder in die Natur zu dürfen, sobald es die Anti-Covid-19-Bestimmungen erlauben – und dies leider oft auch von Seiten unerfahrener und unvorbereiteter Personen. Wenn man zu alledem noch die ausgeprägte Lawinengefahr nach den starken Schneefällen hinzufügt, klingt die Aufforderung des CAI und der Bergrettung, die Berge gerade in diesem Winter mit äußerstem Verantwortungsbewusstsein zu genießen, mehr als berechtigt. Wir wiederholen hier den Aufruf der Bergrettung des Veneto.

Vermeiden wir die im Sommer begangenen Fehler!

Der Aufruf der Bergrettung CNSAS Veneto erinnert an das, was im letzten Sommer passiert ist. „Seit der Wiedereröffnung nach dem Lockdown im Mai, haben die über den ganzen Sommer und bis in den Herbst hinein reichenden Einsätze des Jahres 2020, auch aufgrund des hohen Besucherandrangs in unseren Bergen, eine nie zuvor verzeichnete Fallzahl erreicht, wobei viele Notfälle leider einem oberflächlichen Ansatz, mangelnder Vorbereitung, unzureichender Kleidung und unpassender Ausrüstung zuzuschreiben sind.“ Die Sorge ist nun, dass sich eine ähnliche Situation im Winter mit den Skitourengehern, Schneeschuhwanderern und Winterwanderern mit ungenügender Erfahrung, die sich Gefahrensituationen aussetzen, wiederholt.

Information, Information und noch einmal Information

„Wer sich auf den Schnee begibt“, schreibt die Bergrettung CNSAS, „sollte sich an die Bergführer und Instruktoren des Alpenvereins und CAI wenden, um Informationen einzuholen und die Möglichkeit zu prüfen, Aktivitäten oder Kurse im Freien in Übereinstimmung mit den geltenden Anti-Covid 19-Bestimmungen durchführen bzw. zu besuchen zu können. Unternehmen Sie keine Touren ohne vorherige Überprüfung des Wetter- und Schnee-/Lawinenberichts, holen Sie detaillierte Informationen zu Ihrem Ziel ein, statten Sie sich mit Selbstrettungsgeräten, wie Lawinensuchgeräten, Schaufel und Sonde, für jegliche Unternehmung außerhalb der präparierten Pisten aus, tragen Sie geeignete Kleidung und Schuhe und wählen Sie Ihre Touren in Anbetracht Ihrer körperlichen und psychischen Verfassung.“

Sanitärer und Ärzte sind vollauf mit dem Covid-19 beschäftigt

Der Gesundheitsbereich steht bereits aufgrund der Pandemie im Dauereinsatz, daher sind eine besondere Aufmerksamkeit und ggf. auch der Verzicht angesagt: „Seien Sie auf jeder Route besonders vorsichtig, auch auf den bekanntesten. Halten Sie sofort an, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt und drehen Sie notfalls um.“ Falls notwendig, ist die technische Ausrüstung mit Verstand und Kompetenz zu verwenden: „Denken Sie daran, dass Spikes, Grödeln und dergleichen nur für flache Wege oder auf leichtem Gefälle geeignet sind. In allen anderen Fällen tragen Sie immer Steigeisen und befestigen Sie diese, wie vom Hersteller angegeben, an den dafür geeigneten Bergschuhen. Für anspruchsvolle Touren im Hochgebirge verwenden Sie zusätzlich zu den Steigeisen auch einen Eispickel und planen Sie solche Ausflüge nur, wenn Sie mit den Bergsteigertechniken und den speziellen Anforderungen im Winter bestens vertraut sind.“

Ph. Dimitri De Gol