Dolomiten und Wattenmeer, zwei Welterbestätten treffen sich  

 

Die internationale Bedeutung der Stiftung Dolomiten UNESCO nimmt weiterhin zu:

der partizipative Mitwirkungsprozess #Dolomiten2040 steht im Mittelpunkt der jährlichen Konferenz, die vom internationalen Sekretariat des UNESCO-Welterbes Wadden Sea –Waddenzee – Wattenmeer – Vadehavet organisiert wird

 

Das Welterbe Wattenmeer erstreckt sich über ausgedehnte Küstenbereiche der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks, die von den Strömungen und den Gezeiten der Nordsee geformt werden. Die höchsten Erhebungen dieses einzigartigen Lebensraumes sind die Deiche, die von Bewohnern des Wattenmeeres zum Schutze des Festlandes errichtet wurden. Der Kontrast mit dem gezackten Horizont der Dolomiten ist eindeutig. Und doch weisen die Welterbestätten des Wattenmeeres und der Dolomiten viele gemeinsame Merkmale auf und müssen auch vielen gemeinsamen Herausforderungen entgegensehen. So wurden beide Welterbestätten unter anderem auch aufgrund des Kriteriums Nr. 8 der UNESCO, also aufgrund ihrer geologischen Bedeutung, in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen: das Wattenmeer ist ein Archipel in ständigem Wandel, wie man auch auf den Satellitenbildern der letzten Jahrzehnte auf Google erkennen kann, die Dolomiten ein fossiler Archipel aus der Trias. Beide Welterbestätten bilden außerdem von einem naturalistischen Standpunkt aus eine Einheit, sind aber durch vom Menschen gezogene Grenzen aufgeteilt. So liegt das Wattenmeer auf niederländischem, deutschen und dänischen Staatsgebiet mit den jeweiligen Sprachen und Verwaltungen; auch durch die Welterbestätte Dolomiten UNESCO verlaufen Sprach- und Verwaltungsgrenzen.

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Wie kann man die Schwierigkeiten einer gemeinsamen Verwaltung meistern? Wie kann man das Problem der Entvölkerung der Welterbestätte meistern und die zunehmenden Touristenflüsse nachhaltig verwalten? Wie kann man die Besonderheiten der einzelnen Ortschaften am besten hervorheben? Aber, und jetzt kommen wir zum wichtigsten Aspekt, wie kann man eine so vielfältige Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse einbinden, die die Zukunft jedes Einzelnen und des gesamten Gutes betreffen, und gleichzeitig den Lokalpatriotismus überwinden?

Mit diesen Anliegen haben sich das Sekretariat des UNESCO-Welterbes Wattenmeer und die Stiftung Dolomiten UNESCO im Rahmen des Wadden Sea Day auseinandergesetzt. Die Konferenz war eine ausgezeichnete Gelegenheit für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch; in diesem Rahmen stellte die Direktorin der Stiftung Marcella Morandini auch den partizipativen Mitwirkungsprozess #Dolomiten2040 vor; das wichtige Projekt wurde 2015 verwirklicht und ist die Grundlage für die Gemeinsame Führungsstrategie des Gutes.

“Der internationale Austausch mit den anderen Welterbestätten der UNESCO ist von grundlegender Bedeutung“, so die Präsidentin der Stiftung Dolomiten UNESCO Mariagrazia Santoro zum Treffen zwischen den Welterbestätten Dolomiten UNESCO und Wattenmeer, „die internationalen Beziehungen müssen weiterhin aufrechterhalten und gepflegt werden, Erfahrungen und gute Praktiken in den Bereichen Führung des Gutes und Einbeziehung der lokalen Bevölkerung ausgetauscht werden.“