Museen der Dolomiten, ein großes Netzwerk der Schönheit

Volkskunde- und geologische Museen, Kunst- und Wissenschaftsmuseen: Sie alle sind Teile eines viel größeren Mosaiks der Geschichte, Kultur und Landschaft der UNESCO-Dolomiten. Ein Erbe, das durch geeignete Instrumente, Strategien und durch die neuen digitalen Errungenschaften den Bewohnern ebenso wie den Besuchern und Webnutzern noch nähergebracht werden soll, um sie aktiver darin zu involvieren. Dies ist der Horizont der „Museen der Dolomiten“, dem Projekt der Stiftung Dolomiten UNESCO, das im Februar 2019 gestartet ist und mit der Unterstützung des Fonds der angrenzenden Gemeinden im Rahmen des Projekts «Aufwertung des Territoriums durch integrierte Verwaltungs- und Kommunikationsmaßnahmen des Dolomiten UNESCO Welterbes» umgesetzt wurde.

Das große Netzwerk der Schönheit … in einem Video

Während des Sommers wurde das Präsentationsvideo des Projekts erarbeitet, das verdeutlicht, dass sich die verschiedenen Gebiete, die den Reichtum der UNESCO-Dolomiten ausmachen, gegenseitig aufwerten, wenn sie gemeinsam erzählt werden und wenn jedes als Teil des großen Erbes beworben wird. Ein unvergleichliches Erbe, das, wie das Video zeigt, zahlreiche Spuren hinterlassen hat. Manchmal sind sie konkret, wie der Abdruck eines Dinosauriers, manchmal so unfassbar wie die subtilen sprachlichen Unterschiede, die man von einem Tal zum nächsten feststellen kann. Eine facettenreiche Geschichte, in der die Beziehung zwischen Mensch und Landschaft zum Ausdruck kommt: Von der Pflege der Wälder und Weiden (Volkskundemuseum der Regole d’Ampezzo) bis zu den jüngsten wirtschaftlichen Aktivitäten wie dem Tourismus und der Brillenherstellung (Brillenmuseum in Pieve di Cadore), bis hin zur Härte des Lebens in den Bergen, die manchmal dahin führt, die eigene Heimat zu verlassen (Volkskundemuseum von Seravella). Das in vielen Museen aufbewahrte Erbe ist jedoch wesentlich älter als der Mensch selbst. Aus diesem Grund beschreibt das Video auch die Entdeckung des Meeres und der Korallen, die die Dolomiten bedeckten, und die großen Tiere, die sie überquerten (Geologisches Museum der Dolomiti di Predazzo, MUSE und Museum Vittorino Cazzetta in Selva di Cadore). Schließlich ist der Mensch erneut der Protagonist der Landschaft, indem er sie (Museum Ladin Ciastel de Tor) in Worte fasst und mit Kunst und Bildern interpretiert (mit den Werken der «Zeitgenössischen Dolomiten» in der Festung des Monte Ricco, im «Nuovo Spazio» in Casso sowie im kürzlich eröffneten Museum LUMEN für Bergfotografie).

Die ersten Ergebnisse und die nächsten Schritte

Bisher hatte das Projekt zwei Ausrichtungen: die Treffen mit den Vertretern der bereits bestehenden Museumsnetzwerke, und den Anstoß, dass Kulturakteure, Kuratoren und Direktoren dieser Netzwerke gemeinsam digitale Kommunikationsinitiativen entwickeln. Von Februar bis November 2019 waren über 50 Kulturschaffende in den Gebieten, aus denen das Welterbe besteht, an diesen beiden Entwicklungslinien beteiligt. Zu den Themen, die auftauchten, gehörten: die Möglichkeit, eine einheitliche Erzählweise zu definieren; der Vorsatz, Menschen aktiv in die Pflege und Förderung des kulturellen Erbes einzubeziehen, und schließlich die Bedeutung der Nutzung sozialer Medien, um Bewohner und Touristen in Botschafter des kulturellen Erbes der Dolomiten zu verwandeln. Diese Themen sind Inhalt der nächsten Workshops, an denen, von Dezember 2019 bis Juni 2020, weitere 40 Mitarbeiter der 25 Dolomitenmuseen teilnehmen werden, um gemeinsam digitale Initiativen zu planen.