Die Parks des Dolomiten UNESCO Welterbe: die zehn Dokumentarfilme der Stiftung

Eine zehnteilige Reportage, welche die landschaftlichen und geologischen Besonderheiten der Naturparks des Dolomiten UNESCO Welterbes erzählt. Beeindruckende Bilder, bereichert durch Interviews mit Parkverantwortlichen und erfahrenen Geologen, führen in die wunderschöne Natur der Dolomiten und zeigen die Wichtigkeit der Schutzgebiete für die Erhaltung eines weltweit einzigartigen Erbes. Die Dokumentationen wurden von Ivo Pecile und Marco Virgilio für die Stiftung Dolomiten UNESCO umgesetzt. Dank der Vereinbarung mit der RAI sind die Filme auf der Plattform RaiPlay verfügbar.

Die Parks, das Herzstück der UNESCO-Anerkennung

Die Parks stehen im Mittelpunkt der Dokumentarfilme und der Anerkennung der Dolomiten als Welterbe. Es reicht nämlich nicht aus, dass eine Welterbestätte von „außergewöhnlichem universellen Wert“ ist, um in die Welterbeliste aufgenommen zu werden. Sie muss auch integer sein und über einen rechtlichen Schutz der Natur und Landschaft verfügen.

Eines der Ziele der Dokumentarfilme ist es, hervorzuheben, wie das Vorhandensein von Schutzgebieten ein entscheidendes Element für die UNESCO-Anerkennung war, und wie die Maßnahmen der Parks und deren Koordinierung entscheidend für die Strategien zur aktiven Erhaltung der Welterbestätte sind.

Naturpark Paneveggio – Pale di San Martino

Der Naturpark Paneveggio – Pale di San Martino wurde 1967 von der Autonomen Provinz Trient gegründet, um das Gebiet zu schützen, das sich über fast 20.000 Hektar erstreckt. Es umfasst die Pale di San Martino, einen Teil der Lagorai-Kette und die Wälder von Paneveggio. Vittorio Ducoli, Direktor bis 2023, erzählt uns von der Vielfalt der typischen alpinen Landschaften des Parks, der auf über 2000 Höhenmeter hinaufreicht. Der Geologe Riccardo Tomasoni erläutert die geologische Geschichte, die man an den Faltungen der vulkanischen und kalkhaltigen Gesteine erkennen kann: Zeugen großer Ereignisse der Vergangenheit. Mit dem Glaziologen Christian Casarotto beobachten wir den Travignolo- und den Fradusta-Gletscher, die sich mit der Zeit unter den Ablagerungen zurückziehen werden.

RaiPlay

Naturpark Dolomiti Friulane

Graziano Danielin stellt uns den Naturpark Dolomiti Friulane vor, der 1996 gegründet wurde, um das geologische Naturerbe der Dolomiti Friulane und d‘Oltre Piave zu bewahren und aufzuwerten. Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von 37.000 Hektar zwischen Valcellina, Alta Valle del Tagliamento und Val Tramontina und ist frei von großen Infrastrukturen. Es handelt sich um eine naturbelassene Gegend, in der sich Steinadler und Enziane befinden, letztere kann man entlang des Truoi dai Sclops bewundern. Wir folgen dem Geologen Giuseppe Muscio vom Rifugio Giaf durch die Wiesen von Casera Valbinon über die steile Scharte des Val d’Inferno hinunter ins Val di Suola, um Claudio Mitri, den Bewirtschafter des Rifugio Flaiban-Pacherini, zu treffen.

RaiPlay

Naturpark Dolomiti d’Ampezzo

In einem der weitläufigsten Gebiete der Dolomiten, bei Cortina d’Ampezzo und an der Grenze zu Südtirol, fasziniert die beeindruckende Vielfalt der Landschaft von den Tälern bis zu den rauesten Gipfeln. Die Geologen Piero Gianolla und Chiara Siorpaes erläutern die geologischen Entwicklungen der Dolomiten, die in den Verfärbungen der Felsen, die von weißen bis zu warmen Rottönen reichen, sichtbar sind. Auch der Mensch hat in jüngerer Vergangenheit, unter anderem aufgrund von Kriegsereignissen, dieses Naturschutzgebiet deutlich verändert. Der Naturpark Dolomiti d’Ampezzo wurde 1990 auf Initiative der Regole eingerichtet, um den Bedrohungen durch die Entwicklung des Tourismus entgegenzuwirken. Der Direktor Michele da Pozzo erzählt uns die Geschichte dieser Institution, die seit Jahrhunderten die alten Wälder schützt, in denen zahlreiche Arten wie der Sperlingskauz und der Dreizehenspecht leben.

RaiPlay

Naturpark Schlern-Rosengarten

Zusammen mit Enrico Brutti, dem Verantwortlichen des Parks beim Amt für Natur der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, entdecken wir den Naturpark Schlern-Rosengarten, der sich zwischen der Seiser Alm, dem Rosengarten und dem Tierser Tal befindet. Es handelt sich dabei um den ersten Park, der 1974 in Südtirol gegründet wurde. Stefan Perathoner von der Schutzhütte Tierser Alpl berichtet, dass neben der reichen Flora und Fauna besonders die geologischen Merkmale faszinieren. Tatsächlich ist dies eine der Zonen, in denen die Geschichte der Dolomiten auch mit bloßem Auge deutlich erkennbar ist. Corrado Morelli und Evelyn Kustatscher führen uns durch die verschiedenen Phasen der Entstehung des Schlernplateaus, eines fossilen Riffs, das sich einst über dem tiefsten Meeresbecken der Hochebene Seiser Alm erhob und in jüngerer Zeit über den Gletschern thronte.

RaiPlay

Naturpark Puez-Geisler

Der Naturpark Puez-Geisler ist ein Naturgebiet in der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, das im Norden die Puezgruppe mit hohen Wänden und steilen Zinnen und im Süden die Geislergruppe umfasst. Wie uns Andrea Leitner erklärt, wurde der Park 1978 gegründet und erstreckt sich über 10.000 Hektar im Gebiet zwischen dem Villnößtal, dem Gadertal und dem Grödner Tal. Herwig Prinoth führt uns durch die geologische Geschichte, die im Park chronologisch ablesbar ist. Es ist der einzige Park, der alle typischen Formationen der Südtiroler Dolomiten beherbergt: Er beginnt mit Porphyren, gefolgt von Sandsteinen, Kreideablagerungen und schließlich dem Schlerndolomit, der den Col dala Soné krönt.

RaiPlay

Naturpark Fanes-Sennes-Prags

Matteo Rubatscher stellt uns den größten Park Südtirols vor: Er wurde 1980 gegründet und erstreckt sich über mehr als 25.000 Hektar zwischen dem Gadertal und dem Pustertal. Hohe Felswände umschließen Hochplateaus, die von Karrenfeldern, Dolinen und kleinen Höhlen durchzogen sind. Das Phänomen des Karsts ist im Park in all seinen Formen präsent, wie uns Herwig Prinoth erklärt, und verantwortlich für eine einzigartige stufenförmige Felsformation namens Parlament der Murmeltiere. Der ladinischen Sage nach beherbergte sie den Kongress der mit dem mythischen Volk der Fanes verbündeten Tiere. Neben dem reichen geologischen Erbe gibt es in diesem Gebiet weltweit einzigartige Zeugnisse der Vergangenheit: Ammonitenfossilien, mit denen das Alter des Gesteins bestimmt werden kann, Überreste des ladinischen Bären, die in der Conturineshöhle gefunden wurden, und die schwarzen Feuersteine rund um den Limosee, die im Mesolithikum von Jägern verwendet wurden.

RaiPlay

Naturpark Adamello-Brenta UNESCO Global Geopark

Mit mehr als 620 Quadratkilometern erstreckt sich der Park über zwei unterschiedliche Gebiete: das Sedimentgesteinsmassiv der Brenta-Dolomiten und das magmatische Massiv des Adamello-Presanella. Wie uns der Direktor Walter Ferrazza erklärt, wurde der Naturpark Adamello-Brenta 1967 gegründet, um dieses wertvolle Gebiet zu schützen und insbesondere den Braunbären, das Symbol des Parks. In der westlichsten Gruppe der Dolomiten überschneiden sich drei wichtige UNESCO-Anerkennungen: Biosphärenreservat, Global Geopark und Welterbe. Vajolet Masè zeigt uns die hohe Geodiversität dieser großen Dolomitinsel, die sich von Norden nach Süden über 40 km erstreckt und ein bedeutendes Kapitel der geologischen Geschichte darstellt.

RaiPlay

Nationalpark Dolomiti Bellunesi

Der Direktor Ennio Vigne und Enrico Vettorazzo stellen uns den Nationalpark Dolomiti Bellunesi vor, der 1988 in der Provinz Belluno zwischen den Flüssen Cismon und Piave gegründet wurde. Während der letzten großen Eiszeit war er Rückzugsort für verschiedene Pflanzenarten und weist heute noch eine hohe Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen auf, die seit dem Mittelalter erforscht werden. Der Park umfasst verschiedene Landschaften, die oft nur zu Fuß erreichbar sind, wie uns Danilo Giordano erklärt. Auf der einen Seite haben wir die abgerundeten Gipfel der Vette Feltrine, während in der Gegend von Cimonega, Pramperet und Moscheschin eine typische Dolomitenlandschaft mit hoch aufragenden Türmen, Zinnen und Felsbändern zu finden ist. In den Gebieten Piani Eterni, Erera und Brendol hingegen öffnen sich weite Karstplateaus, durchsetzt mit Dolinen und Schlucklöchern. Die Hauptzugänge zum Park sind die engen Täler Val Cordevole, Val Canzoi und Valle del Mis, wo man sowohl enge und undurchdringliche Schluchten als auch idyllische Orte wie die Cadini di Brenton findet.

RaiPlay

Naturpark Drei Zinnen

Leo Hilpold und Thomas Kiebacher stellen uns den Naturpark Drei Zinnen vor, mit einer Fläche von 11.615 Hektar, der 1981 von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol gegründet wurde. Er befindet sich im Nordosten der Dolomiten und wird im Norden vom Pustertal, im Osten vom Sextental, im Süden von der Provinzgrenze zu Belluno und im Westen vom Höhlensteintal begrenzt. Hier befinden sich die berühmtesten und meistbesuchten Dolomitengipfel. Der Park beherbergt eine große Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen, darunter unberührte und einsame Gipfel, Felswände und Hochplateaus. Mit Chiara Siorpaes und Christian Sordo erkunden wir die Geologie der Karbonatplattformen, die über tausend Meter hohe Wände geschaffen haben. Mit Paola Occhiali begeben wir uns weiter hinunter zu den Weiden, Wäldern und der Krummholzzone, wo endemische Arten in Felsspalten überleben

RaiPlay

Geoparc Bletterbach

Im Gemeindegebiet von Aldein und Radein in der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol befindet sich der Geoparc Bletterbach. Der Direktor Christian Weber erzählt uns, wie er 2005 gegründet wurde, um die reiche geologische Geschichte, die in seinen Felsen erhalten ist, hervorzuheben. Im Geoparc kann man eine außergewöhnliche Reise ins Herz der Dolomiten unternehmen, entlang des 8 km langen und 400 m tiefen Canyons, wo man die verschiedenen geologischen Epochen vom Perm bis zur Trias beobachten kann. Der Geologe Corrado Morelli begleitet uns auf die Reise, die vor 270 Millionen Jahren mit einem der größten Erdvulkanausbrüche begann und am Gipfel des Weißhorns endet, einst ein Riff unter dem Meeresspiegel.

RaiPlay