Die erste Bilanz des Nationalen Bergrettungskorps in den Dolomitenprovinzen bestätigt bereits den Trend der letzten Jahre: Die Zahl der Einsätze, die auf mangelnde körperliche Vorbereitung, Unterschätzung der Strecken, Mangel an angemessener Ausrüstung und sorgfältiger Planung zurückzuführen sind, ist sehr hoch. Ein Beispiel dafür, wie alle Akteure im Gebirge auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten können, kommt aus dem Trentino mit dem Projekt #prudenzainmontagna.
Nicht die üblichen Verhaltensregeln …
Die Stiftung Dolomiten UNESCO, der Verband der Schutzhüttenbetreiber des Trentino, die S.A.T. (Società Alpinisti Tridentini), der Bergrettungsdienst und die Bergführer des Trentino haben gemeinsam das Projekt #prudenzainmontagna ins Leben gerufen. Der Startschuss dazu fiel vor Ort mit einem Tag zu Saisonbeginn (am 12. Juni), der der direkten Schulung der Teilnehmenden in verschiedenen Trentiner Schutzhütten gewidmet war. In der Sendung Noi Dolomiti UNESCO können Sie der Erzählung der Veranstaltung folgen, die dem Trekking und der Planung der Wanderung durch das Canali-Tal in Richtung Treviso-Hütte gewidmet ist. Eine gemeinsame Initiative, dank der sich Wandernde mit einer einheitlichen und gemeinsamen Botschaft erreichen lassen. Bergbesuchern stehen jetzt auch vier Kurzführer zu den Themen Trekking, Klettern, Klettersteige und Schnee- oder Eiswanderungen zur Verfügung.
Aber Verhaltensregeln gibt es trotzdem!
Natürlich dürfen einige wenige Grundregeln nicht fehlen, die auf einfache Art und Weise erklärt werden: An erster Stelle steht die Aufforderung, stets eine der Höhe und der Jahreszeit angemessene Ausrüstung zu verwenden und die Ratschläge derjenigen zu befolgen, die in den Bergen leben und arbeiten.
Hier sind die zehn goldenen Regeln:
- Studieren Sie vor dem Aufbruch die Route gut
Notieren Sie sich die richtigen Wege, insbesondere an Kreuzungen, und prüfen Sie, ob es entlang der Strecke Einkehrmöglichkeiten gibt. Wenn möglich laden Sie die Strecke herunter, um sie offline konsultieren zu können.
- Respektieren Sie die Umwelt und wählen Sie eine für Ihr Trainingslevel angemessene Strecke
Wenn Sie in den Bergen wandern, denken Sie daran, nirgends Abfälle zu hinterlassen. Bevor Sie aufbrechen, berücksichtigen Sie die Länge, den Höhenunterschied und eventuelle technische Schwierigkeiten der Strecke.
- Wählen Sie eine geeignete Ausrüstung
Auf Wanderungen sollten Sie nicht ohne angemessene Wanderschuhe, Wasserflasche, Regenjacke, Verpflegung, Stirnlampe und Erste-Hilfe-Set unterwegs sein. Wenn Sie Klettersteige gehen oder klettern, dürfen Sie die entsprechende technische Ausrüstung nicht vergessen.
- Sehen Sie sich den Wetterbericht an
Setzen Sie dabei vor allem auf lokale Dienste, die genauere Informationen liefern. Dieser Rat ist besonders wichtig, wenn Sie einen Klettersteig in Angriff nehmen: Vergewissern Sie sich vor dem Aufbruch, dass die Wetterlage stabil ist.
- Gehen Sie besser in Gesellschaft
So können Sie bei Schwierigkeiten auf gegenseitige Hilfe zählen. In den Bergen kann selbst eine einfache Verstauchung zu einem Problem werden, wenn man allein ist.
- Informieren Sie jemanden über Ihre geplante Strecke
Teilen Sie Freunden, Verwandten oder Hüttenwirten mit, welche Strecke Sie zu nehmen gedenken und wann Sie voraussichtlich zurückkehren werden. Diese Informationen können in einem Notfall entscheidend sein.
- Vertrauen Sie sich einem Bergprofi an
Bergführer, Hüttenwirte oder Wanderführer sind ausgezeichnete Quellen, um nützliche Informationen über die Umweltbedingungen von Bergrouten zu erhalten.
- Achten Sie auf die Wegweiser entlang der Route
Beachten Sie die Wegweiser (Nummer und Ziel) und die rot-weißen Markierungen entlang der Strecke. Denken Sie immer daran, eine Karte Ihrer Route (in Papier- oder digitaler Form) mitzunehmen.
- Zögern Sie nicht, umzukehren
Wenn die Müdigkeit einsetzt, wenn Sie Zweifel an der Route haben oder wenn sich das Wetter verschlechtert, ist es besser, auf dem bereits bekannten Weg umzukehren, als eine Fortsetzung zu riskieren.
- Im Falle eines Unfalls rufen Sie die 112 an
Nennen Sie den genauen Ort des Unfalls, die ausgeübte Aktivität, die Anzahl der beteiligten Personen und deren Zustand, die Wetterbedingungen und die Telefonnummer, von der aus Sie anrufen.