200 Schülerinnen und Schüler nehmen am „The #FossilSeaChallenge“ teil

Wissenschaftliche Versuche, Kreuzworträtsel, Trekkingtouren, Ballonfahrten, Videos, 3D-Modelle: die diesjährige Ausgabe des von der Autonomen Provinz Trient ausgeschriebenen Schulwettbewerbs “The #Fossil Sea Challenge” war an Originalität fast nicht zu überbieten. An dem von den Netzwerken für das Geologische Erbe und für Bildung und wissenschaftliche Forschung der Stiftung Dolomiten UNESCO unterstützten und koordinierten Preisausschreiben nahmen acht Oberschulen teil; zwei der teilnehmenden Schulen, das Oberschulzentrum Collegio “Don Bosco” aus Pordenone und das Oberschulzentrum “La Rosa Bianca” aus Cavalese (TN), gewannen die Ausschreibung und werden am 4. Juni in Trient im Landtag der Autonomen Provinz Trient prämiert.

DIE GEWINNERPROJEKTE

Die teilnehmenden Klassen sollten sich im Rahmen kleiner Projekte experimenteller, technisch-wissenschaftlicher oder auch populärwissenschaftlicher Natur mit der Geologie der Dolomiten und der Bedeutung des Wassers für die Modellierung der Gebirgslandschaft auseinandersetzen. Fast 200 Schülerinnen und Schüler machten sich mit außergewöhnlichem Elan an die Arbeit, um ihre Projekte umzusetzen.

“Wir nehmen an „The #FossilSeaChallenge“ teil, um unseren Mitschülern, Cousins und jüngeren Geschwistern klar zu machen, weshalb die Dolomiten, ihre Heimat, so wichtig für unseren Planeten sind“, so die Schülerinnen und Schüler der Klasse 2B des Realgymnasiums des Oberschulzentrums “La Rosa Bianca“ aus Cavalese. Ihre Beiträge zum Projekt sind ein wissenschaftlicher Artikel, der in einer auch für Mittelschüler verständlichen Sprache geschrieben ist, eine phantastische Erzählung mit dem Titel “Dolomia, la sirena che divenne montagna” („Dolomia, die Meerjungfrau, die zu einem Berg wurde“) für die Kinder der Grundschulen und schließlich eine prächtige Wandmalerei auf einer Wand der Seilbahnstation Alpe Cermis (Masi di Cavalese), auf der die Hauptfigur der Geschichte abgebildet ist: drei verschiedene Zielsetzungen, drei unterschiedliche Sprachen und Schwierigkeitsgrade.

Die Jury entschied sich auch für die Prämierung des Projektes der Schülerinnen und Schüler des Oberschulzentrums Collegio Don Bosco aus Pordenone: die Schüler drehten eine Videofilmreihe über eine virtuelle Reise durch ihr Territorium, über dessen Geologie und über die wichtigen historischen Ereignisse, die ihre Heimat gezeichnet haben, mit dem Schwerpunkt Erster Weltkrieg. Zudem erinnerten sie sich daran, dass 2019 das zehnjährige Jubiläum der Aufnahme der Dolomiten in die Welterbeliste der UNESCO fällig ist. Um dieses Ereignis gebührend zu feiern, und um die organisatorischen Vorbereitungen zu unterstützen, haben die Schülerinnen und Schüler ein spezielles Event mit dem Titel „Dolomiti: la voce della montagna” („Dolomiten: der Ruf der Berge“) geplant und vorbereitet; für den Sommer 2019 wurde ein vielfältiges Programm mit Ballonfahrten, Konzerten und Orientierungsläufen erstellt.

Ihr dritter Projektbeitrag ist ein Kreuzworträtsel, um das Wissen über ihre Heimat auf die Probe zu stellen. Ein paar Beispiele gefällig? 15 horizontal: „Höchster Gipfel der friulanischen Dolomiten und des Oltre Piave, 2706m hoch“; 5 vertikal: “Gletscher der jüngsten Eiszeit der geologischen Geschichte der Erde“. Antworten werden Sie hier natürlich keine finden, dafür müssen Sie schon selber das Kreuzworträtsel machen!

KREATIVITÄT OHNE GRENZEN

Die Jury hatte es nicht einfach: die von den Lehrpersonen koordinierten Projektarbeiten überraschten aufgrund ihrer Komplexität und aufgrund der Kreativität der gewählten Kommunikationsformen, die häufig auch dem jeweiligen Schultyp entsprachen.

Die Schülerinnen und Schüler des Kunstgymnasiums Munari aus Treviso haben ein Tagesevent zum Thema “Dolomiti, scritture d’acqua” mit einer Kommunikationslinie geplant, die eigene Kommunikationsplattformen in den sozialen Netzwerken, die Kreation eines T-Shirt-Brands und den Druck von Informationsflyern vorsieht. Da die Schule nicht in einer der 5 Dolomitenprovinzen liegt, war die Teilnahme außer Konkurrenz.

Das Sprachengymnasium Liceo Linguistico Marcelline aus Bozen hat sich in einem Video mit den wissenschaftlichen Aspekten des Themas und der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in der Dolomitenregion auseinandergesetzt.

Das Oberschulzentrum Val Boite aus Belluno beteiligte sich mit zwei Projekten an der Ausschreibung: das erste Projekt ist ein von den Schülerinnen und Schülern gedrehtes Video, in dem einige Laborversuche zu geologischen und geomorphologischen Aspekten der Fosses-Alm vorgestellt werden; zur Beschreibung der orographischen Besonderheiten des Gebietes wurde auch ein dreidimensionales Modell angefertigt. Das zweite Projekt ist ein Hypertext über das Gebiet von Ra Stua.

Die Schülerinnen und Schüler des Oberschulzentrums Scuola Ladina di Fassa haben hingegen auf wissenschaftliche Poster gesetzt, in denen die Bedeutung des Wassers für die Modellierung der Dolomitenlandschaft in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft beschrieben wird.

Das Realgymnasium Galilei aus Trient hat einen spannenden Trekkingpfad vorgestellt, der durch das Gebiet des Monte Peller (Brenta-Dolomiten) verläuft, der in einem dafür eingerichteten Blog beschrieben wird und durch zusätzliche Informationen der User ergänzt werden kann.

MISSION ERFÜLLT

Die Zielsetzung dieser Initiative ist offensichtlich: die Aufwertung des Gutes, indem man sich im Rahmen eines fairen Wettbewerbs bewusst mit seiner Heimatregion, den Dolomiten, auseinandersetzt. Das Ziel wurde nicht nur erreicht, sondern weit übertroffen: für die Schülerinnen und Schüler war die bewusste Auseinandersetzung mit ihrer Heimat nicht das Ziel, sondern eigentlich eher ein Anfang, um die durch ihre Arbeiten erworbenen Kenntnisse und Wertvorstellungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.