Schutzhüttenbetreiber als „Erzieher“

„Einen frischen Orangensaft, bitte.“ Dies ist nur eine – und sicher nicht die ungewöhnlichste – Anfrage, welche die Schutzhüttenbetreiber im Laufe des vergangenen Sommers zu hören bekamen. Zu Beginn des Winters möchten wir nützliche Erkenntnisse aus den zahlreichen Interviews ableiten, die in der zweiten Saison des Projekts «Noi Dolomiti UNESCO» durchgeführt wurden. Daraus ergibt sich häufig die Notwendigkeit, die Besucher unserer Berge unter anderem dazu zu erziehen, die Sicherheitsregeln auf den Bergen zu beachten, die Umgebung, in der sie sich befinden, zu kennen und sich bewusst zu sein, dass sie in Strukturen essen und schlafen, die keine hotelähnliche Qualitätsstandards garantieren können und müssen.

Die Rolle der Hüttenwirte, die bereits durch die Notwendigkeit ergänzt wurde, verschiedene Sprachen zu lernen und den Touristen aus den unterschiedlichsten Gegenden der Welt die Werte des geologischen und landschaftlichen Welterbes der Dolomiten zu vermitteln, wächst weiter: Sie müssen den Besuchern verständlich machen, wo sie sich befinden und wie schwierig es ist, in solchen Höhenlagen zu leben und zu arbeiten. Dementsprechend müssen auch die Erwartungen an die erbrachten Dienstleistungen abgestimmt und verdeutlicht werden, dass in den Bergen auf bestimmte Annehmlichkeiten und Komfort verzichtet werden muss – dass dieser Verzicht aber gleichzeitig überreich durch die einmalige Schönheit der Landschaft kompensiert wird.