UNESCO-Welterbestätten: Öffnungen online

Während für die Dolomiten und ihre Bewohner allmählich ein Ende des durch das COVID-19-Virus bedingten Notstands abzusehen ist, zeigt ein Blick auf die anderen Welterbestätten, dass die anhaltenden Schließungen zu alternativen Nutzungsvorschlägen der von der UNESCO anerkannten Natur- und Kulturschätze geführt haben.

Ein Großteil des Welterbes
ist seit Monaten unzugänglich

Es ist derzeit unmöglich, ein genaues Bild für die Wiedereröffnung aller Welterbestätten in den 167 Ländern, in denen sie sich weltweit befinden, zu zeichnen. Die Momentaufnahme Ende April zeigt aber eindrücklich, dass der Notstand der letzten Monate ihre Zugänglichkeit erheblich beeinträchtigt hat. Bis zum 27. April waren von den 1.121 Natur-, Kultur- und gemischten Stätten weltweit 72% (in 121 Ländern) geschlossen, 18% (in 29 Ländern) teilweise geöffnet und nur 10% (in 17 Ländern) vollständig geöffnet. Komplexe Situationen gibt es in Ländern mit föderalen Regierungssystemen, in denen die Bestimmungen sehr unterschiedlich sind. In einigen Ländern haben die Wiedereröffnungen früher begonnen, beispielsweise in China. Die UNESCO berichtet auch, dass die Überwachungstätigkeiten, insbesondere in den Naturerbestätten, kontinuierlich beibehalten wurden, um sie vor eventuellen Gefahren während ihrer Sperre zu schützen, etwa durch eine verspätete Entdeckung von Bränden (Hier der Link zum Bericht).

Unterstützung für das UNESCO-Welterbe
und die damit verbundenen Gewerbetätigkeiten

Die langanhaltenden Schließungen haben sich natürlich auch aus wirtschaftlicher Sicht verheerend ausgewirkt. Aus diesem Grund hat die UNESCO die Kampagne „ShareOurHeritage“ gestartet, um die Gemeinschaften und das kulturelle Erbe zu unterstützen. „Wir müssen uns zusammenschließen, um unser Erbe zu teilen, aber auch Künstler, Bibliotheken, Museen und kulturelle Einrichtungen in Zeiten von COVID-19 zu unterstützen“, kommentierte die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay. Eine Absicht, die auch für Naturerbestätten, wie die Dolomiten, gilt. Die Stiftung Dolomiten UNESCO hat in den letzten Wochen kontinuierlich an der Kundmachung und Förderung aller kulturellen und natürlichen Welterbestätten über die sozialen Netzwerke und unter Verwendung des Hashtags „#shareourheritage“ gearbeitet. Es gibt viele UNESCO-Initiativen zur Unterstützung der gewerblichen Tätigkeiten und des kulturellen Erbes in einer Zeit, in der die Kultur einen noch wertvolleren sozialen Stellenwert einnimmt, um die Isolation und Einsamkeit zu überwinden. Eine davon ist die Online-Präsentation von Dutzenden von Kulturgütern weltweit, die mit der technischen Unterstützung von Google Arts & Culture realisiert wurde.

Doppelinterview mit den italienischen Welterbestätten

Die Associazione Italiana Beni Patrimonio Mondiale (Vereinigung der italienischen Welterbestätten) hat ein sehenswertes Video mit parallelen Interviews mit mehreren Direktoren der italienischen Welterbestätten erstellt, darunter Florenz, Mantua, Modena und Ravenna. Das Video ist unter der folgenden Adresse verfügbar:

Stand-by für die neuen Anerkennungen

Die 44. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees sollte zwischen dem 29. Juni und dem 9. Juli 2020 in Fuzhou, China, stattfinden. Diese Entscheidung war am Ende der Arbeiten der 43. Sitzung am 30. Juni letzten Jahres in Baku getroffen worden. Das COVID-19 hat eine Verschiebung auf einen noch unbekannten Zeitpunkt erforderlich gemacht. Daher müssen sich die Stätten, die eine Aufnahme in die Welterbeliste beantragt haben, noch etwas gedulden.