UNESCO-Welterbestätten und Verantwortung: der Fall ENI

Oft beschäftigen wir uns mit den konkreten Auswirkungen der UNESCO-Anerkennung. Diese Debatte war bereits im Vorfeld der Anerkennung auch in den Dolomiten sehr lebhaft, noch bevor die positiven Auswirkungen erkenntlich wurden, die sich aus dem Besucherzufluss aus den unterschiedlichsten Ländern, der gemeinsamen Verwaltungsstrategie, der aktiven Bewahrung und dem neuen Bewusstsein für das kulturelle Erbe in der lokalen Bevölkerung der Dolomitengebiete ergaben. Doch der Weg für ein vollständiges Verständnis, wie man diese weltweit höchste Anerkennung eines Naturgebiets nutzen und wertschätzen kann, ist noch weit und führt über die globale Übernahme von Verantwortung durch alle Beteiligten, einschließlich der in der Region tätigen Unternehmen.

ENI, ein Musterbeispiel

Aus diesem Grund präsentieren wir unseren Lesern in diesem Newsletter den Fall Eni, der als Exempel für die Sensibilisierungsdynamik gelten mag, die durch die UNESCO-Auszeichnung ausgelöst werden sollte. Am 24. Oktober hat die Industriegruppe ihr Engagement bekräftigt, keine Erkundungs- und Entwicklungstätigkeiten in den in die Welterbeliste eingetragenen Naturstätten vorzunehmen.

Wie aus der Pressemitteilung von Eni hervorgeht, steht dieser Entschluss im Einklang mit der neuen Unternehmensphilosophie, die „inspiriert durch die Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung“ ausgearbeitet wurde.

„Dieses Engagement spiegelt unser Bestreben wider, Lösungen für die Herausforderungen zu finden, denen sich die Welt stellen muss und die zur Erreichung des Zieles einer nachhaltigen Entwicklung erforderlich sind“, erklärt Claudio Descalzi, Geschäftsführer von Eni.

In der Ankündigung erinnert Eni auch an ihre Verpflichtung zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen (BES): „Eni ist in verschiedenen Umweltkontexten auf der ganzen Welt, mit unterschiedlichen ökologischen Sensibilitäten und uneinheitlichen Regelungssystemen tätig“, teilt die Gruppe mit. „Wir stellen uns dem Thema der biologischen Vielfalt ausgehend von unserem betriebseigenen BES-Verwaltungsmodell. Dieses Modell wurde im Laufe der Zeit auch dank langfristiger Kooperationen mit anerkannten internationalen Organisationen entwickelt, die führend in der Erhaltung der Biodiversität sind.“

Ein Anstoß zum Nachdenken

Die globalen Strategien eines weltweit tätigen Unternehmens sind vielleicht nicht mit den wirtschaftlichen Dynamiken des räumlich begrenzten, aber deshalb nicht weniger komplexen Dolomitengebiets vergleichbar. Sie können jedoch ein Ausgangspunkt für Überlegungen sein, wie eine Anerkennung, die keine eigentliche Marke darstellt, sondern vielmehr eine gemeinsame Verpflichtung zum zukünftigen Schutz der Einzigartigkeit und Integrität eines Welterbes, verantwortungsbewusst verwaltet werden kann.

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