Vom Nevegal ein Blick auf das Erbe

Die Besucher des Colle del Nevegal (Belluno) und der Voralpen, die den Übergang zwischen der venezianischen Ebene (mit Blick bis auf die Lagune) und dem Welterbe der Dolomiten darstellen, bezeichneten diese Erhebung bereits bisher als „Panoramabalkon“. Ab Samstag, dem 29. August, können Besucher ihren Blick nun, dank der neuen, im Ortsteil Faverghera eingeweihten Terrasse, offiziell in die Ferne schweifen lassen. Es ist die sechste Aussichtsterrasse, die von den lokalen Verwaltungen der verschiedenen Provinzen und Regionen dank der Kartierung der Standorte und der von der Stiftung Dolomiten UNESCO erlassenen Richtlinien angelegt wurde.

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Die Pflicht zu schützen und zu teilen

„Wir leben in einem wunderschönen Gebiet. Wir haben die Pflicht, es zu bewahren, und dies ist nur dank der Menschen möglich, die in unseren Bergen wohnen und leben. Wir haben aber auch die Pflicht, diese große Schönheit mit denen zu teilen, die von außen kommen.“ Mit diesen Worten kommentierte der Präsident der Provinz Belluno, Roberto Padrin, den Banddurchschnitt der neuen Struktur, der zweiten dieser Art im Gebiet Belluno nach jener am Monte Rite (die dritte Terrasse am Monte Agudo in Auronzo wird in den kommenden Monaten eingeweiht werden). Die Plattform, auf der das vom Colle aus sichtbare Panorama beschrieben ist, wurde von der Provinz Belluno realisiert und ist, wie Padrin betont, „das Ergebnis einer Arbeit, die vor geraumer Zeit mit der Anerkennung der Dolomiten als Weltnaturerbe begonnen hat und für die sich besonders die Verwaltung unter Sergio Reolon starkgemacht hat“.

Tonina: „Gastfreundschaft und Nachhaltigkeit“

„Die Panoramaterrassen sind ein Mittel, um die Dolomitenkultur zu fördern“, kommentierte Mario Tonina, Präsident der Stiftung Dolomiten UNESCO. „Die Dolomiten sind einzigartig, weil es Menschen gibt, die in diesem Territorium leben, dort arbeiten und es bewirtschaften. In diesem Sommer haben wir einen enormen Besucherzustrom verzeichnet. Wir müssen diesen Menschen Unterkunft und ein touristisches Angebot garantieren, das ebenso einzigartig ist. In einigen Aspekten muss es noch im Sinne einer größeren Nachhaltigkeit verbessert werden.“ „Belluno ist die einzige Provinz-Hauptstadt mit einem Teil des Dolomiten Welterbes in ihrem Stadtgebiet und nun auch mit einer Panoramaterrasse auf das Weltnaturerbe“, hebt der Bürgermeister Jacopo Massaro hervor. Das Projekt stammt von einer vorübergehend zusammengewürfelten Gruppe von Fachleuten, die vom Architekten Tommaso Del Zenero vertreten wird.

Warum Welterbeterrassen?

Warum braucht es eine neue Struktur, wenn die Natur bereits einen natürlichen Balkon geschaffen hat? Neben vielen Wertschätzungen mangelte es nicht an Kritik hinsichtlich der Initiative zur Errichtung von Panoramaterrassen. Es ist daher wichtig festzuhalten, dass es sich um Standorte zu einer bewussten Beobachtung des Welterbes handelt, die darauf abzielen, die Sensibilität und das Verantwortungsbewusstsein ihrer Besucher zu schärfen. Die Strukturen wirken nie störend in ihrem Umfeld. Ihre Abmessungen sind kompakt (3,5 m x 3,5 m) und sie werden an strategischen Stellen und an Wegen realisiert, die auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. Die Schönheit des Welterbes bedarf zwar keines Kommentars, aber das UNESCO-Mandat sieht trotzdem vor, dass seine Außergewöhnlichkeit Besuchern und Bewohnern vermittelt werden soll.