Vorsicht in den Bergen, vereint auch im Winter

In Anlehnung an ein altes Fußball-Sprichwort könnte man sagen: Verändere niemals ein siegreiches Team… aber vergrößere es. Der SAT (Alpiner Verein des Trentino), der Verband der Schutzhütten der Provinz Trient, die Bergführerschule, das Berg- und Höhlenrettungskorps des Trentino, die Stiftung Dolomiten UNESCO und Trentino Marketing hatten im Sommer das Projekt „Prudenza in montagna“ (Vorsicht in den Bergen) ins Leben gerufen; zusammen mit der Provinzschule der Skilehrer des Trentino, PAT und den Polizeikräften haben sie nun auch die Winterversion erarbeitet.

Inverno nelle Dolomiti

Ph. Lorenzo Barbante

Fragen, die wir uns stellen sollten … und die Antworten darauf

Die Kampagne zielt darauf ab, die Vorsicht und das Bewusstsein derjenigen zu fördern, die in den Wintermonaten in die Berge gehen, um alpinen Skilauf oder Skibergsteigen, Schneeschuhwandern, Skifahren abseits der Pisten oder Eisklettern zu betreiben – alles Aktivitäten, die in den Bergen ausgeübt werden können, wobei versucht werden sollte, die subjektiven Risiken zu minimieren und das Erkennen der objektiven Risiken zu maximieren. Stets in dem Wissen, dass es in den Bergen kein Nullrisiko gibt. Die Entscheidung, von „Vorsicht“ und nicht von „Sicherheit“ zu sprechen, zielt in der Tat darauf ab, bei den Bergsteigern nicht den Eindruck zu erwecken, dass – unabhängig von den persönlichen Bedingungen und den immer möglichen Veränderungen der natürlichen Bedingungen – eine völlig risikofreie Erfahrung garantiert werden kann.

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, haben sich die Organisatoren der Kampagne den Ansatz der FAQ zunutze gemacht, das heißt, sie haben die Fragen aufgelistet, die sich diejenigen stellen (oder stellen sollten), die die Berge im Winter erleben wollen; allen voran ging es dabei natürlich um das richtige Lesen von Wetter-, Schnee- und Lawinenbulletins sowie um klare Hinweise dazu, wann diese konsultiert werden sollten.

Für jede Aktivität werden verschiedene Fragen beantwortet. So werden etwa die Regeln auf den Skipisten und das Ablesen der Schwierigkeitsgrade erklärt, die richtige Ausrüstung für das Skitourengehen, wie man sich mit Schneeschuhen auf unverspurten Routen verhält oder an wen man sich wenden kann, um Eisklettern zu lernen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Vor jeder Bewertung steht jedoch eine ehrliche Selbsteinschätzung: Wie ist es um meine Fähigkeiten, meine Erfahrung im Umgang mit der Ausrüstung und der Kenntnis des Geländes und der Schneedecke bestellt? Es ist daher unerlässlich, sich stets auf die Erfahrung und den Rat von Bergführern und Menschen, die in den Bergen leben und arbeiten, zu verlassen.

Eine eindeutige Botschaft

Die Erfahrungen mit dem Projekt „Prudenza in montagna“ (Vorsicht in den Bergen) hat einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert, nämlich die Synergie zwischen all jenen, die sich aus verschiedenen Gründen in den Bergen aufhalten: Wenn alle das gleiche Verständnis des Begriffs „Vorsicht“ haben, die zu vermittelnden Botschaften teilen und ein gemeinsames Vokabular wählen, trägt dies entscheidend dazu bei, Überschneidungen und Unklarheiten zu vermeiden und den Bergbesuchern eine eindeutige, kohärente und hoffentlich noch wirksamere Botschaft zur Vermeidung von Unfällen im Schnee zu vermitteln.