6. Ein immer vielfältigerer mariner Lebensraum

238-233 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung: Oberes Anisanum und frühes Ladinicum

Die Absenkungsbewegungen der Dolomitenregion werden beschleunigt, was die riffbauenden Organismen der biogenen Inseln dazu zwingt, mit dem Absinken des Meeresbodens mitzuhalten und schneller zu bauen.

Es entsteht ein Inselarchipel, das den Koralleninseln Polynesiens oder der Karibik ähnelt und deren Unterwasserhänge auch bis in Tiefen von mehr als 1000 Meter hinabreichen können. Durch die zunehmenden Absenkungsbewegungen der Dolomitenregion entstehen tiefe Meeresarme. In diesem neuen Lebensraum breiten sich riffbauende Organismen aus, die schnell lernen müssen, mit den Absenkungsbewegungen des Meeresbodens Schritt zu halten. Da die Riffbauer Licht und eine angemessene Wassertemperatur benötigen, können sie nur dicht unter der Wasseroberfläche überleben und müssen deshalb mit den Absenkungsbewegungen des Meeresbodens leben, indem sie Kolonien bilden und vertikal nach oben wachsen. Deshalb entstehen im westlichen Golf des triassischen Tethysmeeres sehr hohe Koralleninseln mit Wachstumsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 m Höhe in einer Million Jahre. Die Inseln zeichnen sich durch steile Unterwasserhänge und ein ringförmiges Riff aus, das eine vom Meer abgetrennte, oft schlammige Lagune umschließt. Schließlich beginnen die Inseln, sich auch in der Breite zu vergrößern, als die Absenkungsbewegungen verlangsamen. Könnte man dieses Meer trockenlegen, sähe man eine ebene und manchmal stufenartige Landschaft, in der zahlreiche, kuchenartig geformte Erhebungen verteilt sind, die höher als breit sind.

Text bearbeitet von Dolomiti Project

Einige Gesteine und Fossilien aus dieser Zeit

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