12. Ein tiefes Meer wird zum Gebirge

145-65 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung – Kreidezeit

Außer im südwestlichen Abschnitt der heutigen Dolomiten bleibt das Meer weiterhin tief; die Friaulische Ebene ist eine große, von Leben wimmelnde Insel. Das zwischen Afrika und Eurasien eingeschlossene Tethysmeer beginnt sich langsam zu schließen. In den Dolomiten treten erste Sedimente auf, die von den ersten Ausläufern der Alpen stammen und fern von hier an die Oberfläche des Kreidemeeres gelangten.

Das Meer ist auch jetzt immer noch das wichtigste Landschaftselement und immer noch sehr tief. Die Sedimente, durch die es langsam aufgefüllt wird, entstehen zum Großteil im Meer selbst aus den planktonischen Organismen, die es bewohnen, nach ihrem Ableben auf den Meeresboden sinken und zu schlammigen, biogenen Sedimentschichten werden. Ein weiterer Teil der Sedimentschichten stammt von einem der zwei Plateaus aus dem Jura, der Friaulischen Ebene. Schließlich wird ein Teil des Meeres mit erodiertem Material aus anderen, weiter entfernten, auf dem Gebiet der heutigen Schweiz und Österreich liegenden Landmassen aufgefüllt, was das Anzeichen für eine bevorstehende Hebung der Bergkette der Alpen aus den Tiefen des Meeres ist. Das sind die ersten Folgen des Zusammenpralls zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent. Im Kreidemeer der Dolomiten findet man zudem viele Hinweise auf ein vor ungefähr 65 Millionen Jahren an der Grenze zwischen der Kreide und dem Tertiär stattgefundenem weiteren wichtigen Massenaussterben, dem diesmal weltweit die Dinosaurier und die Ammoniten zum Opfer fielen.

Text bearbeitet von Dolomiti Project

Einige Gesteine aus dieser Zeit

Dolomiti: un viaggio nel tempo. Dolomiti: un viaggio nel tempo.